Ich bin ein Experte im Multitasking.
Sobald ich etwas anfange, denke ich automatisch an zehn andere Dinge, die ich noch tun muss.
Gestern Nachmittag kam meine Tochter angelaufen und sagte: „Komm, Mama, setz dich zu mir.“
Ich versprach ihr: „In ein paar Minuten.“ Und als ich mich dann zu ihr setzte und ausruhte, hörte mein Multitasking keineswegs auf. Ich hatte es gerade aus meinem Kopf verbannt. Noch während ich ihr zuhörte, machte ich mir innerliche Notizen von Dingen, die ich tun musste, wenn die Kinder im Bett wären.
Dies ist eine gefährliche Sucht.
Noch während ich ihr zuhörte, machte ich mir innerliche Notizen von Dingen, die ich tun musste, wenn die Kinder im Bett wären.Das ist der Betrug, Multitasking ist nicht immer zeit effektiv. Es tendiert dazu, meine Konzentration zu zerstreuen. Hinter der Illusion von Kontrolle und Effizienz steht mein Widerstand, absolut präsent zu sein in den Details des Lebens. Vielleicht ist es ein Fehlen von Wertschätzung der fortlaufenden Arbeit, das Zerstreuung hervorbringt und meinen Geist quält mit „wichtigeren Dingen“, die noch zu tun sind.
Es ist leichter, die Größe eines Endproduktes zu messen. Ich wünsche mir, dass meine Kinder zu gesunden Erwachsenen werden. Aber das heutige Abendessen erscheint nur als ein kleiner Schritt in diesem Prozess. Ich würde gern Tora lernen. Aber den heutigen Artikel des Tora-Abschnittes finde ich nicht interessant. Mein Ziel ist eine außergewöhnliche Partnerschaft. Aber das heutige Gespräch ist nicht bahnbrechend.
Kann ich den Wert einer gerade gegenwärtigen Arbeit schätzen?
Kannst du daran denken, was du vom Leben willst? Es sollte dich zum lächeln bringen! Und jetzt denk daran, was nötig ist, um dorthin zu kommen.
Rabbi Shalom DovBer Schneersohn (1860 – 1920) war der 5. Lubawitscher Rebbe. Seine chassidischen Reden waren so stimulierend für die Seele, so angereichert mit Brillanz und Tiefe, dass seine Studenten nicht genug davon bekommen konnten. Eines Tages, als er seine Rede vorbereitete, geschah etwas, was ihn sehr überraschte. Die Studenten sangen eine tiefe und meditative Melodie, die üblicherweise vor einer solchen chassidischen Lektion gesungen wird. Der Rebbe fühlte, dass diese Melodie nicht in der vorgesehenen Art, langsam und reflektierend, dahinfloss. Seine Studenten waren so darauf erpicht, das Lied zu beenden und endlich seine Rede zu hören, dass sie durch seine süßen Töne rasten.
Anstatt eine Rede zu halten, gab er seinen Studenten eine nützliche Lektion für das Leben.
Wenn ihr das Lied nicht wertschätzt, könnt ihr auch die Tora nicht wertschätzen. Seid ihr nicht absolut präsent in den Vorbereitungsphasen, werdet ihr nie völlig präsent sein, wenn ihr ankommt. Schätzt das Mittel für das Ende.
Wundersamerweise war das zugeteilte Gebiet stets in der perfekten Größe für den ausgewählten StammKabbalistisch ausgedrückt: Das Ansteuern unserer innersten Wünsche und was wir wirklich vom Leben wollen kultiviert unseren Anteil an Erez Israel, dem Land Israel. Das Word „Erez“ (Land) hat eine gemeinsame sprachliche Wurzel mit dem hebräischen Wort für „Razon“ (Wille). So wie bei jedem Menschen Leidenschaft und Seelenmission eins sind, so wurde jeder ins Land Israel kommenden Familie ein einzigartiger Auftrag gegeben, den es zu kultivieren galt.
Unser individueller Ruf und unsere Erwartungen wachsen durch ein Mosaik an Variationen: Familiendynamik, Kultur, Arbeit, unsere persönlichen Stärken und Herausforderungen. Zusammen umfassen sie unser einzigartiges Terrain, das fruchtbarste Terrain für unsere spezielle Seelenmission.
Als das Volk Israel das Heilige Land erreichte, machte G-tt unmissverständlich jeder Familie und jedem Stamm klar, welchen Teil des Landes jeder kultivieren sollte. G-tt forderte Joschua auf, das Land an viele aufzuteilen. Die Namen der zwölf Stämme wurden auf einen Schriftstück geschrieben, und die Namen der zwölf Gebiete standen auf einem anderen Schriftstück. Wundersamerweise war das zugeteilte Gebiet stets in der perfekten Größe für den ausgewählten Stamm. In einer zweiten Runde, teilte Joschua das Land unter den Familien innerhalb des Stammes auf und wieder passte es genau.
„Das Erbe zwischen den zahlreichen und den wenigen soll durch das Geheiß des Loses festgesetzt werden.“ sagt G-tt.1
Raschi bezieht sich auf die ungewöhnliche Aussage G-ttes - „..durch das Geheiß des Loses.“ Die Lose sprachen es tatsächlich aus, erkärt uns Raschi. Als Joschua das Papier hervorholte, riefen die Lose: „Ich bin das Los für den und den Stamm, in dem und dem Gebiet.“
Auch ohne zu sprechen war es klar, dass die Lose G-ttes Plan für die Aufteilung des Landes ausdrückten. Was war die Absicht von dieser wundersamen stimmlichen Art der Lose?
G-tt fand es anscheinend wichtig, sehr viel Wert auf die Verteilung des Landes zu legen. Es sollte nicht nur ein pragmatischer Schritt sein, bei ihrer Einwanderung. Es war nicht nur eine Orientierungshilfe, die sie zu ihren individuellen Aufgaben führen sollte. Die Aufteilung des Landes war von so immenser Wichtigkeit, dass G-tt sich selbst ganz einbrachte in diesen Prozess. Die Lose brachten nicht nur das perfekte „Paar“ zutage, sie sprachen es auch aus. Es war eine hör- und sichtbare Erfahrung, - etwas, was vielleicht einen lebenslangen Eindruck hinterlassen würde.
Tatsächlich hinterließen die sprechenden Lose einen tausend Jahre langen Eindruck. Sie sprachen nicht nur zu den Juden, die das Land betraten, sondern zu allen Menschen, die ihrem Anteil am Land Israel entgegen reisten, ihrem ureigenen Los, ihrer Lebensbestimmung. Es ist eine kurvige Strecke bis dahin, eine Strecke, die so einfach scheinen kann, ja sogar losgelöst vom Ziel - was es verführerisch macht, sich loszulösen vom malerischen Kurs.
Verbinde die höchste Vorsehung eines jeden Menschen, und du wirst eine Welt des Moschiach sehen könnenG-tt hat keine Mühen gescheut, als er die Stämme mit ihrem neuen Stück Land verband. Es würde Jahre und Jahrzehnte dauern, bis die Stämme endgültig ihr Land besiedeln würden, und noch mehr Zeit würde ins Land gehen, bis sie die Erde pflügen würden, und die Felder fruchtbar machten. Aber stets erinnerten sie sich an die Stimme der Lose “Ich bin deine höchste Vorsehung, – um mich zu erreichen, musst du viel in meine Verwirklichung investieren.“
Verbinde die höchste Vorsehung eines jeden Menschen, und du wirst eine Welt des Moschiach sehen können. In der Zeit, bevor Moschiach kommen wird, sind wir immer noch verbunden mit einer kollektiven fortlaufenden Arbeit, einer Welt, die im Fluss ist. Das Geheimnis ist die Menge Erfahrung, die wir in die globale Veränderung investieren können. Klar, wir werden alle ihre Kraft wertschätzen, wenn die Erlösung der Welt vollendet ist, aber wie stark ist unser Fokus, unsere Konzentration bis dahin?
Hier ist eine Meditation für abhängige Multitasker wie mich.
„Wenn ich nur wüsste, wie sehr G-tt in meinen weiteren Weg investiert, dann würde ich jedem Augenblick die Aufmerksamkeit widmen, die er verdient.2
Diskutieren Sie mit