Manchmal müssen Sie die Führung übernehmen, zum Beispiel wenn bei einer Besprechung alle schweigen, weil ihnen nichts einfällt. Oder wenn es gilt, ein Problem zu lösen, und Sie die Lösung kennen. Dann ist eine Pause genau das, was Sie brauchen.
Ebenso ist es, wenn eine Krise eintritt, um die niemand sich kümmert, die Sie jedoch abwenden können. Oder wenn etwas Gutes getan werden kann, aber nur Sie sich dessen bewußt sind, so daß Sie handeln müssen.
Der Wochenabschnitt Pinchas ist nach einem Mann benannt, der in genau dieser Lage war. Simri, ein Fürst des Stammes Schimon, widersetzt sich offen G-ttes Moralgesetzen. Pinchas sieht das, aber er merkt auch, daß Mosche, Aaron und die Ältesten schweigen.
Pinchas ist jünger als diese Großen und längst nicht so gelehrt. Aber er weiß, daß eine Tür offen steht, und er geht hindurch. Er geht zu Mosche, und dieser sagt: Weil du an das Gesetz gedacht hast, sollst du auch das Urteil vollstrecken. Pinchas tut es und wird mit “dem Bund der ewigen Priesterschaft” belohnt.
In unserem Leben gibt es immer wieder kleine und große Gelegenheiten zu tun, was richtig ist. Manchmal handeln Sie, weil ein großes Vorbild der Juden Sie dazu auffordert, ein andermal folgen Sie dem Beschluß einer Bewegung, der Sie angehören. Und bisweilen hängt alles von Ihnen allein ab.
Wir sind nicht alle zum großen Vorbild geboren, und nicht jeder kann hohe Positionen einnehmen und hohe Titel erwerben. Trotzdem müssen wir die Führung übernehmen, wenn es notwendig ist, auch ohne daß andere uns dazu auffordern. Manchmal sagt Ihnen Ihre eigene Seele, daß Sie handeln müssen.
Wenn Sie ein Gebot der Tora kennen, daß Sie befolgen können, dann tun Sie es. Wenn Sie eine Ungerechtigkeit sehen, gegen die protestiert werden muß, dann tun Sie es. Wenn führende Persönlichkeiten stumm und untätig sind, muß jemand das Vakuum füllen - warum nicht Sie?
Es gibt Mizwot, auf denen Ihr Name steht. Es liegt an Ihnen, sie zu befolgen.
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