Lieber Leser,
die Tora beschreibt in der dieswöchigen Sidra Chaje Sara die Reise, die Abrahams Diener Elieser unternahm, um für Isaak eine Frau zu finden. Dabei wird betont, dass dieser (Genesis 24, 10) "alle Besitztümer seines Herrn in seiner Hand" hatte, wozu Raschi noch weiter ausführt: "Abraham stellte an Isaak eine Übereignungsurkunde aus, die seinen gesamten Besitz in sich einschloss, damit sie leichter geneigt seien, ihm ihre Tochter zu schicken." Weiter unten wird dies von Elieser selbst, in seiner eigenen Rede, ebenfalls unterstrichen (Genesis 24, 36): "Sara gebar meinem Herrn einen Sohn, und diesem hat er alles übereignet, das er besitzt."
Ohne Zweifel opferte Abraham damit alles, das er hatte; er machte sich, schon im vorgerückten Alter, geradezu arm, nur um sicher zu gehen, dass sein Sohn eine gute "Partie" machte.
Wie schon oft betont, ist die Tora kein gewöhnliches "Geschichtenbuch". Jede Einzelheit, jede Schilderung' ist vielmehr bedeutungsvoll und enthält eine Lehre für uns.
Im vorliegenden Falle nun besteht diese Lehre geradezu aus einem Schulbeispiel und zwar darin, dass Abraham für uns ein Vorbild ist, was Verantwortung für die Kinder betrifft und was diese Verantwortung wirklich bedeutet. Nämlich: Man sollte unter Umständen bereit sein, sein Alles herzugeben, wenn man dadurch die Zukunft der Kinder in jeder Hinsicht gewährleisten kann.
Schabbat Schalom