Lieber Leser,

in der Parascha Emor lesen wir unter anderem auch über das Gebot von Sefirat HaOmer (Das Omer zählen). Vom zweiten Tag Pessach, an welchem das Gerstenmehl – Opfer welches Omer genannt wurde, im Heiligtum dargebracht wurde, bis Schawuot zählen wir die Tage und Wochen. Am ersten Tag der Zählung sagen wir: „Heute ist ein Tag vom Omer“. Am zweiten Tag sagen wir: „Heute sind es zwei Tage vom Omer“.

Es gibt einige interessante Details im Zusammenhang mit Sefirat HaOmer, die uns wichtige Lehren fürs Leben liefern können.

Es ist bemerkenswert, dass Paraschat Emor (in welcher wir über dieses Gebot lesen) immer im Monat Ijar, dem zweiten jüdischen Monat öffentlich vorgelesen wird. Dieser ist nämlich der Monat, in welchem wir dieses Gebot erfüllen. Der Monat Ijar ist der einzige im jüdischen Jahr, an dem wir täglich eine besondere Mizwa erfüllen.

Während viele Mizwot zu bestimmten Zeiten erfüllt werden müssen, (zum Beispiel Mazza essen am Pessach) ist das Omer zählen fast die einzige Mizwa, die direkt mit der Zeit verbunden ist: Wir zählen die Zeit.

Wenn wir etwas zählen, bringt das zum Ausdruck, dass uns diese Sache kostbar ist. So zum Beispiel würde niemand die einzelnen Kieselsteine in seinem Hofe zählen. Wenn jedoch Diamanten in seinem Hofe verstreut wären, würde er sie bestimmt zählen.

Dass wir die Zeit zählen, zeigt, dass für uns die Zeit kostbar ist.

Schabbat Schalom