Sehr geehrte Leserschaft,

Wir wissen, dass die Tora so heißt, weil sie den Juden „lehrt“, wie er sein tägliches Leben führen soll. Den Anfang der Sidra Behar (Lev. Kap. 25) bildet die Vorschrift, die Schmitta zu beobachten; das heißt, dass jedes siebte Jahr im Zyklus der Jahre keine landwirtschaftliche Arbeit verrichtet werden darf, wenn der Jude in Erez Israel wohnt. Zuerst (Vers 2) schreibt die Tora vor, dass das Land ruhen soll, und danach (Vers 3), dass das Land sechs Jahre bearbeitet werden soll.

In welcher Anordnung die Dinge in der Tora stehen, das allein ist schon ein Wegweiser. Die Reihenfolge hier (umgekehrt als man vielleicht erwartet hätte) besagt, dass die Schmitta, genauso wie der Schabbat, der siebte Tag der Woche, einen bestimmenden Einfluss auf die vorausgehenden sechs Jahre hat. Hier gegeben ist auch die Antwort an Nichtjuden, die da fragen: Wie ist es möglich, sechs Tage oder sechs Jahre zu arbeiten und dabei die Gebote der Tora zu befolgen? Spezifisch formulieren sie ihre Frage so: Nachdem wir in einer Umgebung leben, der all diese Prinzipien fremd sind, wie können wir all diese Vorschriften einhalten und dennoch geschäftlich oder beruflich konkurrenzfähig bleiben?

Da gibt uns dieser Absatz in Behar die Antwort: Nachdem diesen sechs Jahren oder Tagen eine heilige Zeitspanne bereits vorausgeht, wird eben dadurch erreicht, dass man die Gefühle von Heiligung in die ganze Werkperiode hineinträgt, so dass all unser Handeln den Tora-Anforderungen entspricht und aus präzise diesem Grunde Erfolg hat.

Chasak, Chasak wenisChasek

Schabbat Schalom