Sehr geehrte Leserschaft,
Die Befreiung aus Ägypten – das Leitmotiv des Pessach-Festes – ist mit dem Korban Pessach, dem Opfer eines Lammes, verbunden. Das Lamm wurde dargebracht und später von jedem einzelnen Haushalte verzehrt, wie uns in dem besonderen Tora-Abschnitt – Parschat Hachodesch – erzählt wird.
Jeziat Mizrajim (der Auszug aus Ägypten) bedeutete nicht allein die Befreiung vieler Einzelpersonen, sondern die Befreiung eines Volkes. Sie begann mit der Erklärung G-ttes: "Wahrlich, ich habe das Leiden meines Volkes gesehen". Dies führte zu der Forderung: "Lass mein Volk ziehen" (Ex. 5, 1), und zu dem g-ttlichen Befehl an Moses: "Bring mein Volk, die Kinder Israel, aus Ägypten heraus" (Ibid. 3, 10). Deshalb sollte das Korban Pessach das Thema "Volk" betonen, die Idee von Gesamtheit und Gemeinschaft – und doch tut es das gerade nicht. Es stimmt zwar, dass die ganze "Gemeinde", alle zusammen, den Befehl bekam, das Opfer darzubringen, aber sie wurde angehalten, dass jeder einzelne Haushalt sein eigenes Lamm haben musste; jeder einzelne Jude war auserwählt und gezählt worden, um an der Mahlzeit teilzunehmen, und jeder wurde für die Dauer dieser Mahlzeit auf sein eigenes Heim und seine Familie beschränkt.
Das Korban Pessach lehrt uns, dass selbst ein Gemeinschafts-Projekt mit der Einzelperson, der Familie und dem engsten Kreise anfangen muss.
Chag Sameach und Schabbat Schalom