Die folgende Sicha stammt aus den Ergänzungen von Bd. II, S. 651, ab Jud-Alef.

XXIII. Die Hamschachot (das Herabziehen) des Monats Tischrej, des allumfassenden Monats, müssen in die Awoda von „Jaakow ging seines Weges“1 einbezogen werden, um das ganze Jahr über zu lernen und zu praktizieren. Es ist ein feststehender Grundsatz, dass alle Hamschachot durch Zedaka auf die untersten, weltlichen Ebenen herab gezogen werden. So wird in Iggeret haKodesch2 erklärt, dass Zedaka und Taten von Chessed (Güte), d. h. „Chas-Delejt – Sorge für den, der nicht hat“3, für denjenigen, der nichts für sich selbst besitzt, indem man „Belebung des Geistes der Demütigen“4 bewirkt und Raw Chessed (reichliche Güte) austeilt,5 – das wird alles, was man braucht, von Oben auf den Spender herabziehen. Schließlich sind alle Gaben von Oben in der Tat Zedaka-Handlungen des Allmächtigen.6 Selbst das Prinzip, dass eine Initiative von unten eine Antwort von Oben hervorruft7, ist nicht etwas, das notwendigerweise von selbst geschieht. Es geschieht allein deshalb, weil der Allmächtige es so bestimmt hat,8 was in der Tat ein Aspekt von Zedaka ist.

Dieses Jahr ist ein Schaltjahr, mit 383 Tagen. Ich schlage vor, dass jeder zur Zedaka in der Höhe von 383 Geldeinheiten beiträgt: halbe Pennies, ganze Pennies, Nickel, Dimes, Dollars, 100 Dollar oder 1.800 Dollar.9 Dies wird für ihn alle materiellen und geistigen Hamschachot freisetzen.

[Es ist unnötig zu erwähnen, dass die Menschen in anderen Ländern diesen Betrag in ihrer eigenen Währung geben sollten.]

Es ist klar, dass dieser Beitrag nicht von bereits festgelegten Beiträgen oder von Spenden, die dreimal gegeben wurden, ohne dass ein Bli Neder festgelegt wurde, abgezogen werden soll.10 Es soll eine zusätzliche Zedaka über die zuvor festgelegten Beiträge hinaus sein.

Es wird auch davon ausgegangen, dass jeder nach seinen Möglichkeiten geben soll. Man kann seine Pflicht nicht mit dem „Opfer des Armen“ erfüllen, denn „der Wohlhabende, der das Opfer des Armen bringt, hat seine Pflicht nicht erfüllt.“11

XXIV. Jeder kann diese Gelder für Zedaka verteilen, wie er will. Es ist jedoch sehr wahrscheinlich, dass man an manchen Tagen aufgrund verschiedener Störungen oder Ablenkungen vergisst zu spenden. Es könnte auch ein Problem darin bestehen, dass man manchmal keine geeignete Wohltätigkeitsorganisation findet, an die man spenden kann.

Diejenigen, die sich auf mich verlassen wollen, können es in mein Ermessen stellen, indem sie in den bestehenden allgemeinen Fonds einzahlen, aus dem jeden Tag Gelder ausgezahlt werden. Letztendlich wird alles seinem angemessenen Zweck zukommen.

Der Rebbe, mein Schwiegervater, hat einmal gesagt, dass das vielfältige Treiben an Simchat Tora manchmal für Verwirrung bei den Gebeten sorgt. Die Engel werden dann aber alle Worte wieder in die richtige Reihenfolge bringen, so wie ein Fahrdienstleiter die Züge überwacht, um sicherzustellen, dass jeder Waggon dort ist, wo er hingehört.

XXV. Beiträge zu und die Verteilung von Zedaka durch einen allgemeinen Fonds haben noch einen weiteren Vorteil:

Zedaka hat zwei Aspekte: a) Das, was gespendet wurde, d. h. Geld, das den Bereich des Spenders verlassen hat,12 wird automatisch zu Geld für Zedaka. Diese Statusänderung tritt sofort ein, wenn die Gelder dem Zedaka-Treuhänder übergeben werden. b) Diese Gelder werden für die Befreiung eines bestimmten Gefangenen, die Heirat einer bestimmten Braut oder den Lebensunterhalt eines bestimmten Armen usw. verwendet, oder man hat zumindest einen Anteil an diesen Anlässen.

Den zweiten Aspekt kann man in größtmöglichem Maße erreichen, indem man in den allgemeinen Fonds einzahlt. Denn er bewirkt eine totale Vermischung, wie die von Flüssigkeiten, bis zu dem Punkt, dass man einen Anteil an jeder Auszahlung aus diesem Fonds hat.

Dies ist analog zum Gesetz des halben Schekel, der zum Fundus des Heiligtums beigesteuert wurde: Jeder Beitragszahler hatte einen Anteil13 an jedem Korban Tamid und allen öffentlichen Opfergaben. Dies galt selbst dann, wenn jemand weniger als eine Peruta beisteuerte.14

XXVI. Es gibt noch einen weiteren großen Vorteil, wenn man gezielt in diesen allgemeinen Fonds einzahlt:

Wir befinden uns bereits mehrere Wochen im neuen Jahr. Was ist also mit all den Tagen, die bereits vergangen sind, mit all den Hamschachot, die sich auf diese Tage, diese Wochen, Schabbatot und Feste seit Beginn des Jahres beziehen? Außerdem waren das allumfassende Tage, allumfassende Schabbatot und allumfassende Feste, die sich auf das ganze Jahr bezogen!

Die Lösung findet sich im Gesetz über die Abgabe des halben Schekel. Diese Mizwa wurde mit angemessenem Eifer erfüllt, um sicherzustellen, dass der halbe Schekel so früh wie möglich in den Fundus des Heiligtums gelangte, um von Anfang an dabei zu sein. Wenn sich der Beitrag einer Person, aus welchem Grund auch immer, verzögerte, hatte diese Person dennoch einen Anteil an allen Geldern, die von diesem Fundus vor dem Eintreffen ihres halben Schekels ausgezahlt wurden.15

Der Treuhänder eines allgemeinen Fonds hat die Befugnis, Gelder auszuzahlen, die bereits gesammelt wurden und die noch gesammelt werden sollen, einschließlich der Gelder, die erst nach einiger Zeit eintreffen werden.

Das Gleiche gilt für unseren Zusammenhang: Die bereits erfolgten Auszahlungen aus dem allgemeinen Fonds standen unter dem Vorbehalt, dass auch diejenigen, die später einzahlen würden, einen Anteil daran haben würden.

XXVII. Dennoch ist es sehr ratsam, dass diese Beiträge so schnell wie möglich, gleich morgen, geleistet werden. Zum einen hat dies den Vorteil des Eifers, der das Wesen der Akeda16 ausmacht: Der Alte Rebbe erklärt,17 dass die Akeda an sich keine so große Prüfung war, denn zahlreiche Juden haben ihr Leben für die Heiligung des Namens G-ttes gegeben. Die Haupttugend der Akeda war Awrahams wundersamer Eifer – „Awraham stand früh am Morgen auf.“18 Dieses Verdienst von Awrahams Eifer kommt uns und unseren Kindern bis zum Ende der Zeit zugute.19 Außerdem müssen die Gelder jeden Tag ausgezahlt werden. Deshalb sollte man morgen sofort spenden, denn das hängt von jedem einzelnen ab, und niemand steht unter einem Zwang, den er nicht kontrollieren kann.

Da dies den Wohltätigkeitsfonds vergrößert, wird es auch die Auszahlungen für alle seine Zwecke vergrößern, und das wiederum wird zu einem Zuwachs aller Hamschachot führen, die dadurch von Oben bewirkt werden, materiell und geistig.

(Adaptiert aus einer Sicha gehalten am Schabbat Paraschat Bereschit 5714)