Die folgende Sicha stammt aus den Ergänzungen von Bd. II, S. 560, ab Alef.
XXVI. Matan Tora bedeutet die Verbindung der höheren und der niederen Sphären, so dass das Licht der Tora alle weltlichen Angelegenheiten ohne Unterschied erleuchtet und durchdringt.1
Dies erklärt die Aussage der Gemara: „Alle sind sich einig, dass wir in Bezug auf Schawuot verlangen, dass es auch lachem (für euch) sein soll.“2 An Pessach und Sukkot kann es ausreichen, entweder ein rein physisches oder ein rein spirituelles Fest zu feiern. In Bezug auf Schawuot sind sich jedoch alle einig, dass wir lachem verlangen: Es muss in einem Modus der Innerlichkeit sein, der alle Angelegenheiten durchdringt. Der Aspekt von Schawuot darf sich nicht nur auf den Tag dieses Festes beschränken. Er muss sich auf das ganze Jahr auswirken, und zwar nicht nur auf die Schabbatot und Feste, sondern auch auf das tägliche Leben.
XXVII. Der Rebbe, mein Schwiegervater, sagte einmal bei einem Farbrengen, dass die tägliche Stunde des Studiums von Chassidut auf jede der vierundzwanzig Stunden des Tages verteilt werden muss. D. h., in jeder der vierundzwanzig Stunden sollte man feststellen können, dass es einen Menschen gibt, der Chassidut lernt.
So wie dies speziell für die Lehren der Chassidut gilt, so gilt es auch für die gesamte Tora. Die Tora muss den ganzen Tag über alle Aspekte umfassen. Der Rambam sagt also, dass ein Weiser an seinem Verhalten erkennbar sein muss, und er zählt zehn Verhaltensaspekte auf, die die Gesamtheit des menschlichen Lebens umfassen.3
Dies ist in der Tat die Ordnung der Tora. Denn die Tora wurde in eine physische Realität eingekleidet. Sie wurde speziell den Seelen gegeben, die in Körpern eingekleidet sind, hier unten auf der Erde.4 Die Tora verlangt eine Veredelung aller physischen Dinge. Zuerst soll man seinen eigenen Körper und seine tierische Seele veredeln und danach seinen Teil der Welt.5 Dieses Ziel muss erreicht werden, nicht durch Abstoßen oder Zerbrechen, sondern speziell durch Veredeln, wie der Baal Schem Tow in einem Kommentar zu dem Vers sagte: „Du sollst ihm sicher helfen.“6
(Adaptiert aus einer Sicha gehalten an Schawuot 5715)
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