König Salomon, der weiseste aller Menschen, ermahnt uns, bescheiden zu sein; denn der Mensch kommt mit nichts auf die Welt und verlässt sie mit nichts. Unsere Weisen erzählen die folgende Parabel, damit diese klugen Worte Salomons uns im Gedächtnis bleiben.
Ein schlauer Fuchs ging an einem schönen Weinberg vorbei, den ein hoher, dicker Zaun umgab. Der Fuchs umkreiste den Zaun und fand ein Loch, das aber zu klein für ihn war. Er sah die leckeren Trauben im Garten, und das Wasser lief ihm im Mund zusammen. Was sollte er tun? Er fastete drei Tage, bis er so mager war, dass er durch das Loch schlüpfen konnte!
Drinnen im Weingarten aß der Fuchs nach Herzenslust und wurde dicker denn je. Als er durch den Zaun schlüpfen wollte, war das Loch wieder zu klein für ihn! Was also tat er? Er fastete erneut drei Tage, und es gelang ihm mit knapper Not, durch das Loch zu kriechen.
Draußen drehte er sich nach dem Weinberg um und sagte: „O Weingarten! Wie lieblich du aussiehst und wie herrlich deine Trauben sind! Aber was hast du mir genützt? So, wie ich gekommen bin, muss ich dich wieder verlassen.“
So ist es auch mit dieser Welt. Sie ist schön, aber wir kommen mit leeren Händen in die Welt und verlassen sie mit leeren Händen. Nur die Tora, die wir studieren, die Mizwot, die wir befolgt haben, und das Gute, das wir getan haben, sind die wahren Früchte, die wir mitnehmen dürfen.
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