Wer nie die Feier des Wasserschöpfens gesehen hat, der hat nie Freude gesehen (Mischna Sukka).
Was geschah beim Wasseropfer? Man füllte einen goldenen Krug mit drei Log Wasser aus dem Siloam. Am Wassertor bliesen sie das Schofar: tekia, terua, tekia. Rechts auf dem Altar standen zwei silberne Schalen. Beide hatten eine Art Schnabel, die erste einen schmalen, die zweite einen breiteren für den Wein, so dass beide Schalen gleichzeitig leer wurden. Die Schale im Westen war für das Wasser, die im Osten für den langsamer fließenden Wein bestimmt.
Wer nie simchat beit haschoewa (die Freude des Wasserschöpfens) gesehen hat, der hat nie Freude gesehen.
Am Ende des ersten Festtags gingen die Priester in den Hof der Frauen und trafen ihre Vorbereitungen. Dort standen goldene Kerzenhalter mit vier goldenen Schalen auf der Spitze. Diese Kerzenhalter waren fünfzig Ellen hoch. Vier Leitern führten zu jedem Kerzenhalter hinauf, und vier junge Priester bestiegen die Leitern mit Krügen in den Händen, die 24 Log Öl enthielten. Dieses Öl gossen sie in die Schalen. Sie machten Dochte aus abgetragenen Kleidern der Priester und zündeten damit die Kerzen an. Das Licht des Beit Haschoewa machte jeden Hof in Jerusalem hell.
Fromme und wohltätige Männer tanzten mit brennenden Fackeln vor den Kerzen und sangen Loblieder. Und zahllose Leviten spielten auf den fünfzehn Stufen, die den Hof der Israeliten vom Hof der Frauen trennten, Harfe, Leier, Zimbel, Trompete oder ein anderes Instrument. Zwei Priester mit Trompeten in den Händen standen am oberen Tor, das vom Hof der Israeliten zum Hof der Frauen führte.
Sobald der Hahn krähte, bliesen sie tekia, terua, tekia. Wenn sie die zehnte Stufe erreichten, wiederholten sie diese Töne, und wenn sie im Hof ankamen, bliesen sie noch einmal tekia, terua und tekia. So ging es weiter, bis sie das Tor nach Osten erreichten. Dann wandten sie sich nach Westen zum Heiligtum.
Rabbi Juda sagte: „Sie wiederholten die Worte ,Wir gehören G-tt, und unsere Augen sind G-tt zugewandt’.“
Man erzählt, dass Hillel, wenn er beim Wasserschöpfen jubelte, zu sagen pflegte: „Dorthin wo ich sein möchte, tragen mich meine Beine.“ Und der Heilige, gesegnet sei er, sagt: „Wenn ihr in mein Haus kommt, will ich in euer Haus kommen, und wenn ihr nicht in mein Haus kommt, will ich auch nicht in das eure kommen.“
Man erzählt, Rabbi Schimon ben Gamliel habe, während er beim Wasserschöpfen jauchzte, acht brennende Fackeln in eine Hand genommen und der Reihe nach in die Luft geworfen. Er fing sie alle wieder auf, so dass keine die andere berührte. (T. B. Sukka 53)
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