Ein Rabbi ermahnte einmal einen reichen Geizhals, weil er seinen Verwandten nicht half. „Ich habe sie in meinem Testament großzügig berücksichtigt“, verteidigte sich der Mann.
„Aber solange du lebst, müssen sie hungern?“ fragte der Rabbi.
„Das ist genau das Problem“, meinte der Geizige. „Ich habe mich zur Ruhe gesetzt. Was ist, wenn ich noch lange lebe? Ich fürchte, dann geht mir das Geld aus.“
Später am selben Tag sprach der Rabbi einige ermahnende Worte mit einem anderen Gemeindeglied. „Deine Kinder klagen, dass du jeden Pfennig für gute Zwecke spendest, ohne an ihre Zukunft zu denken.“
„Aber, Rabbi“, wandte der großzügige Mann ein, „was ist, wenn ich heute sterbe? Ich kann es mir nicht leisten zu sparen. Ich muss Gutes tun, solange ich noch kann!“
An diese beiden Gespräche dachte der Rabbi, als er seinen Schülern erklärte: „Jeder fürchtet sich vor irgend etwas. Heute traf ich zwei Männer. Der eine fürchtet, lange zu leben, und der andere fürchtet, jung zu sterben. Und beide tun alles, was sie können, damit ihre Furcht sich nicht bewahrheitet!“
ב"ה
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