Der siebte Tag von Pessach ist kein eigenes Fest wie Schmini Azeret, der letzte Tag von Sukkot. Er bildet den Abschluss von Pessach, und darum lassen wir den Schehechejanu Segen weg, wenn wir den Kiddusch sprechen oder Kerzen anzünden. Am siebten Pessach-Tag hat G–tt für unsere Vorfahren am Roten Meer Wunder bewirkt. Die Tora erklärt:

Und der siebte Tag soll für euch ein heiliger Tag sein. Keine Arbeit soll an diesem Tag getan werden.

(Exodus 2:15)

Wenn die Tora den ersten Tag von Pessach erwähnt, erinnert sie meist auch an den Auszug aus Ägypten. Aber wenn es um das Gebot geht, den siebten Tag von Pessach einzuhalten, erwähnt sie nicht das Wunder des geteilten Meeres, das sich an jenem Tag ereignete. Und wenn sie von diesem Wunder spricht, erinnert sie nicht an den Tag, an dem es geschah.

G–tt hat uns die Feiertage nicht gegeben, damit wir die Niederlagen unserer Feinde feiern. Sie sollen uns vielmehr an unsere Rettung erinnern. Der Heilige, gepriesen sei sein Name, jubelt nicht, wenn böse Menschen vernichtet werden, und auch Israel soll nicht deswegen feiern. Als den Juden befohlen wurde, den letzten Tag von Pessach zu feiern, wussten sie noch nicht, dass die Ägypter an diesem Tag ertrinken würden. Darum ignoriert die Tora den Zusammenhang zwischen dem Festtag und der Teilung des Meeres.

Die Essenz dieses Feiertages enthält das Lied, das Mosche und Israel dank einer g-ttlichen Inspiration an diesem Tag sangen und das es verdiente, in die Tora aufgenommen zu werden. Es ist ein Lied, bei dem G–tt und seine himmlischen Gefährten lauschen.