Zu Rabbi Menachem Mendel von Kotzk kam einst ein armer Mann, der seine Tochter verheiraten wollte, dafür aber kein Geld hatte. Der Rebbe gab ihm einen Brief an den reichen Geschäftsmann Rabbi Mosche Chajim Rottenberg, in welchem er diesen aufforderte, den armen Mann mit allen Mitteln zu unterstützen.
Der arme Mann, überzeugt davon, dass Rabbi Mosche Chajim ihm beim Erhalt des Briefes eine große Summe und vielleicht gar die Gesamtkosten der Heirat spenden würde (schließlich hatte er ja einen Brief vom Kotzker Rebbe!), war schockiert und enttäuscht, als dieser ihm nach einer langen und beschwerlichen Reise nur einen Rubel in die Hand drückte und ihn wegschickte. Alles Bitten und Fordern half nichts, der Geschäftsmann blieb bei seinem Entschluss.
Sobald der arme Mann das Haus des reichen Mannes verlassen hatte, begann dieser Kleider und Geld und alle andere Bedürfnisse für eine Heirat auf einen Wagen zu laden, jagte dem Mann nach und schenkte ihm alles das er brauchte.
Der arme Mann fragte sehr erstaunt, weshalb er ihm nicht sofort das Geld gegeben habe, da er ja sowieso die Absicht hatte, es ihm später zu überreichen?
Rabbi Mosche Chajim antwortete darauf: "Höre mein lieber Freund! Als Du den Brief vom großen Kotzker Rebbe in der Hand hieltest, hast du G-tt vergessen und deine Hoffnung nur noch in diesen Brief gesetzt. Ich wollte, dass Du dich wieder an G-tt erinnerst. Und nun wünsche ich Dir eine gute Heimreise und Masal Tov!"
ב"ה
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