Eine Heirat sollte die Häupter zweier großer chassidischer Gemeinden vereinen: Der Enkel des Rabbi Israel von Rusin warb um die Tochter des Rabbi Zwi von Rimanow. Die beiden Rabbis vereinbarten ein Treffen.

„Ich habe immer gesagt“, begann der Rusiner, „dass die Abstammung der wichtigste Aspekt einer Heirat ist. Darum erlaube mir, von meiner Familie zu erzählen. Mein Urgroßvater war der große Maggid Rabbi Dow Ber von Mesritsch. Mein Großvater war dessen Sohn Rabbi Awraham, den man Engel nannte. Mein Großonkel war Rabbi Nachum von Tschernobyl, mein Onkel dessen Sohn, Rabbi Mottele. Und nun, erzähle uns bitte etwas über deine Familie.“

Rabbi Zwi von Rimanow erklärte: „Meine Eltern starben, als ich zehn Jahre alt war, darum weiß ich nicht viel über sie. Meine Angehörigen brachten mich zu einem Schneider, der mich aufzog und mir sein Handwerk beibrachte. Ich war fünf Jahre bei ihm und lernte zwei Dinge, die bis heute mein Leben bestimmen: Flicke, was alt ist, und mache das Neue nicht kaputt.“

Der Rusiner lächelte breit und rief: „Ihr passt gut zu uns, wirklich sehr gut!“ Dann ließ er l’chaim und Erfrischungen kommen, um die Heirat zu feiern.