Im litauischen Radin, der Heimat des berühmten Chofez Chaim (Rabbi Israel Meir Kagen, 1838-1933), lebte ein frommer Mann, der nicht nur ein erfolgreicher Geschäftsmann war, sondern auch ein kluger Toragelehrter. Auch seine Kinder waren wohlhabend, hatten sich aber vom Leben ihres Vaters abgewandt, weil sie „moderner“ und weltlicher leben wollten.
Der Vater war ein großer Bewunderer des Chofez Chaim und ließ sich von ihm ständig beraten. Eines Tages kam er zum Rabbi und zeigte ihm den Entwurf seines Testaments. Darin vermachte er sein Geld seinen Kindern und seine große Bibliothek von Sefarim (Torabüchern) der örtlichen Jeschiwa.
Der Chofez Chaim lächelte und sagte: „Deine Kinder haben genug Geld. Aber wenn sie zu Hause mehr Sefarim hätten, würden sie den Wegen der Tora vielleicht besser folgen. Die Jeschiwa hat sehr viele Bücher, braucht aber dringend Geld, um Lehrer zu bezahlen und Schüler zu beköstigen. Es wäre also besser, wenn du jedem hinterlassen würdest, was er wirklich braucht!“
ב"ה
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