Die Kinder Israel konnten die Grausamkeit der Ägypter nicht mehr ertragen. Sie beteten und flehten G-tt inständig um Hilfe an. G-tt erinnerte sich an seinen Bund mit Awraham, Jizchak und Jaakow und beschloss, deren Nachkommen zu befreien. Mosche war 80 Jahre alt und sein Bruder 83 Jahre alt, als die beiden in den Palast des Pharaos gingen und ihm eine Botschaft überbrachten, die wie ein Befehl klang: „Der H-rr Israels hat gesprochen: ,Lass mein Volk gehen, damit es für mich ein Fest in der Wüste feiert.‘“ Der hochmütige Pharao weigerte sich und sagte, er habe noch nicht etwas vom G-tt Israels gehört und der Name dieses G-ttes stehe nicht auf der Liste der Götter aller Völker.
Außerdem warf er Mosche und Aharon vor, sie hätten sich gegen ihn verschworen und wollten die hebräischen Knechte von der Arbeit abhalten. Auf Mosches Vorschlag vollbrachte Aharon nun die Wunder, zu denen G-tt ihn befähigt hatte. Aber der Pharao war davon wenig beeindruckt, weil seine Zauberer fast ebenso erfolgreich waren.
Am selben Tag befahl der Pharao seinen Aufsehern, die Hebräer noch härter arbeiten zu lassen. Der Pharao dachte: „Wenn die Hebräer Zeit haben, an Freiheit, an ihren G-tt und andere Dinge zu denken, die sich für Knechte nicht gehören, dann haben sie zu viel Freizeit!“ Bisher hatte man ihnen das Material gegeben, das sie für ihre Arbeit brauchten; aber jetzt mussten sie die Rohstoffe für die Ziegel selbst beschaffen und trotzdem soviel arbeiten wie bisher. Darum litten die Kinder Israel noch mehr als zuvor, denn sie konnten diese harte Arbeit unmöglich durchhalten. In ihrer Verzweiflung warfen sie Mosche und Aharon vor, sie hätten ihr Leben noch schwerer gemacht, anstatt ihnen zu helfen.
Tief verletzt und enttäuscht betete Mosche zu G-tt. Der tröstete ihn und versicherte ihm, er werden Erfolg haben; aber zuerst müssten der Pharao und alle Ägypter als Strafe für die Unterdrückung der Hebräer schreckliche Plagen erdulden. Dann würden die Kinder Israel den wahren, treuen G-tt sehen und anerkennen.
ב"ה
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