Am ersten Tag des Monats Nissan, zwei Wochen vor dem Auszug aus Ägypten, sagte G-tt zu Mosche und Aharon: „Dieser Monat soll für euch der Anfang aller Monate sein. Er soll der erste Monat des Jahres für euch sein. Sprecht zu dem ganzen Volk Israel und sagt: Am zehnten Tag dieses Monats soll jeder Mann ein Lamm nehmen, ein Lamm für jeden Haushalt; und ihr sollt es bis zum vierzehnten Tag dieses Monats behalten; und das versammelte Volk Israel soll es in der Abenddämmerung schlachten. Und sie sollen das Blut auf die Türpfosten und den Sturz des Hauses streichen, in dem sie das Lamm essen. Sie sollen das Fleisch in dieser Nacht essen, mit Feuer gebraten, und dazu ungesäuertes Brot und bittere Kräuter ... Und ihr sollt bis zum Morgen nichts übrig lassen, sondern das, was übrig bleibt, mit Feuer verbrennen. Und so sollt ihr es essen: mit gegürteten Lenden, den Schuhen an den Füßen und eurem Stab in der Hand. Und ihr sollt es in Eile essen, denn es ist das Pessach des H-rrn. Und wenn ich das Blut sehe, werde ich vorbeigehen, und die Plage wird euch nicht vernichten, wenn ich das Land Ägypten schlage. Und dieser Tag soll für euch ein Gedenktag sein, und ihr sollt ihn feiern vor dem H-rrn durch alle Generationen.
Sieben Tage lang sollt ihr ungesäuertes Brot essen und alles Gesäuerte aus dem Haus entfernen. Und wenn eure Kinder euch fragen: Was bedeutet dieses Fest?, sollt ihr antworten: Es ist das Pessach-Opfer für G-tt, der an den Häusern der Kinder Israel vorbeiging, als er die Ägypter schlug.“ Mosche berichtete das alles den Kindern Israel, und sie taten, was G-tt ihnen durch Mosche und Aharon befohlen hatte.
Um Mitternacht zwischen dem vierzehnten und fünfzehnten Nisan tötete G-tt jede Erstgeburt in Ägypten, vom erstgeborenen Kind des Pharaos bis zum erstgeborenen Kind eines Gefangenen im Kerker und dazu die Erstgeburt des Viehs, so wie Mosche es angekündigt hatte. Man hörte laute, bittere Klagen, denn in jedem Haus starb ein Mitglied der Familie. Noch in derselben Nacht ließ der Pharao Mosche und Aharon rufen und sagte zu ihnen: „Verlasst mein Land, ihr beide und euer ganzes Volk. Nehmt euer Vieh mit, wie ihr es gewollt habt, und geht, und segnet mich.“ Endlich war der Stolz des störrischen Herrschers gebrochen. Inzwischen hatten sich die Hebräer auf einen hastigen Aufbruch vorbereitet. Mit klopfenden Herzen versammelten sie sich in Gruppen, um das Pesachlamm zu essen. Wie G-tt es befohlen hatte, blieben sie beim mitternächtlichen Mahl stehen. Die Frauen holten das ungesäuerte Brot aus den Öfen, und es wurde zusammen mit dem gebratenen Fleisch gegessen. Die Sonne war schon über den Horizont gestiegen, als das ganze Volk Israel an einem kühlen, stillen Morgen nach Osten zog. Obwohl sie Angst hatten, vergaßen sie nicht das Versprechen, das ihre Ahnen Josef gegeben hatten, und sie nahmen seine sterblichen Überreste mit, um sie eines Tages im Gelobten Land zu bestatten.
So wurden die Kinder Israel am fünfzehnten Nissan des Jahres 2448 nach der Erschaffung der Welt aus der Knechtschaft befreit. 600.000 Männer über 20 Jahre und ihre Frauen und Kinder samt ihrem Vieh überquerten die Grenze Ägyptens als freies Volk. Viele Ägypter und andere Nicht-Israeliten schlossen sich den triumphierenden Kindern Israels an, denn sie hofften, mit ihnen eine große Zukunft zu teilen. Die Kinder Israel waren keineswegs bettelarm, denn die erschrockenen Ägypter hatten ihnen Gold und Silber und Kleider mitgegeben, um sie so schnell wie möglich loszuwerden. So erfüllte G-tt das Versprechen, das er Awraham gegeben hatte, in jedem einzelnen Punkt. Awrahams Nachkommen waren reich, als sie Ägypten verließen!
Eine Wolkensäule führte die Kinder Israel am Tag, und eine Feuersäule spendete ihnen nachts Licht. Diese g-ttlichen Boten zeigten ihnen nicht nur den Weg, sondern machten den Weg auch frei und sicher.
ב"ה
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