Einmal, kurz vor dem Pessach-Seder, ging der heilige Rebbe, Reb Levi Jizchak von Berditschew, mit einigen seiner Schüler in die Stadt. Er klopfte an die Tür eines Geschäftes und verlangte Zigaretten. Der Inhaber erwiderte: „Ich habe keine. Weißt du nicht, dass sie verboten sind?“ Aber Reb Levi Jizchak war hartnäckig und bestand darauf. Nach mehreren Aufforderungen brachte der Ladenbesitzer Zigaretten und war bereit, sie zu verkaufen.
Dann ging Reb Levi Jizchak zu einem Mann auf der Straße und fragte ihn, ob er eine Zigarette habe. „Weißt du nicht, dass sie verboten sind? Wenn ich welche hätte, könnte ich ins Gefängnis kommen!“ Aber nach längerem Drängen holte der Mann doch eine Zigarette hervor und bot sie Reb Levi Jizchak an.
Nun schickte Reb Levi Jizchak einen Schüler in ein jüdisches Haus, um zu fragen, ob man ein kleines Stück Brot habe. „G-tt verhüte es!“ war die Antwort, und da man nicht wusste, warum die Frage gestellt wurde, folgte die Erklärung: „An Pessach dürfen wir weder Brot noch Chamez im Haus haben.“ Der Schüler ging zu einem zweiten und dritten Haus, und die Antwort war die gleiche.
Als der Schüler mit leeren Händen zu Reb Levi Jizchak zurückkehrte, streckte der Rebbe die Hände nach oben und rief: „Herr des Universums! Der Zar verbietet die Einfuhr von Zigaretten. Er hat Soldaten und Polizisten, die das Verbot durchsetzen. Trotzdem gibt es überall Zigaretten, weil sie ins Land geschmuggelt werden. Vor dreitausend Jahren hast du deinen Kindern befohlen, an Pessach kein Brot im Haus zu haben. Du hast weder Soldaten noch Polizisten; dennoch ist in ganz Berditschew kein Brot zu finden. So sehr lieben dich deine Kinder!“
ב"ה
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