Wenn der Tod eintritt sieht die beraubte Familie einer schwierigen Zeit entgegen, so wie der Verstorbene. Laut der spirituellen Tradition des Judentums, die in Talmud und Kabbala zum Ausdruck kommt, verlässt die Seele bis zur Beerdigung diese Welt nicht ganz. Folglich ist die Zeit zwischen Tod und Begräbnis sehr verwirrend für die Seele, da es ein verletzender Übergangsstatus ist – von der Vergangenheit und Zukunft getrennt. Die Anwesenheit anderer, die durch ihren Respekt und ihre Gebete ihre Fürsorge zeigen, ist für die Seele sehr tröstlich, da die Seelen der Lebenden für die Seele des Verschiedenen einen Rahmen des Bezuges darstellen.

In der Tat ist die Tatsache, dass die jüdische Tradition die Seele des Verstorbenen so gegenwärtig wie die eines Lebenden betrachtet, an sich in dieser schwierigsten Zeit für jene, die sich um sie/ihn sorgen, tröstlich und hilfreich.


Dies ist auch die Zeit, in der einige wichtige Entscheidungen von den Angehörigen bezüglich der Beerdigung getroffen werden müssen. Leider verstoßen in den meisten Ländern die gängigen Bestattungspraktiken (Autopsie, Einbalsamierung, Ausstellung des Körpers, Krematorium) gegen die jüdische Tradition der Würde des Körpers gegenüber. Idealerweise sollte man diesen vorbeugen, indem man diese in einer Patientenverfügung anspricht.