Sofort nach Eintritt des Todes, G-tt verhüt!, treten verschiedene praktische und religiöse Belange in Kraft. Die Grundprinzipien sind a) Respekt vor der Würde und der Heiligkeit des Körpers, das Gefäß für die Seele und das Selbst des Verstorbenen; b) die rasche Rückkehr des Körpers in die Erde, aus der er geformt wurde und c) Hilfeleistung und Bestärkung der Seele auf ihrer fortwährenden geistigen Reise.
Gesetze und Rituale:
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„Der wahre Richter“ Segen. Anwesende während des Todeseintritts rezitieren den Segen Baruch Dajan Ha’emet – gesegnet sei der wahre Richter. (Die vollständige Version dieses Segens wird traditionell während der Keria – dem Zerreißen der Kleidung – während der Bestattungszeremonie gesagt.)
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Den Körper bedecken. Nachdem der Tod definitiv eingetreten ist, sollten Augen und der Mund des Verstorbenen geschlossen werden und ein Tuch oder eine Decke über dessen Gesicht gelegt werden, es ist eine Tradition, dass ein Kind oder ein anderer enger Verwandter dies tun sollten – vorausgesetzt, diese können es emotional verkraften.
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Kerzen. Der Körper des Verstorbenen sollte sodann auf den Boden gelegt werden und Kerzen sollte neben dem Kopf des Verstorbenen entzündet werden.
(Sollte der Tod in einem Krankenhaus eintreten, könnte das oben genannte nicht möglich sein, dennoch sollten alle anderen Bräuche eingehalten werden. Was nicht vor Ort getan werden kann, sollte man in der Friedhofskapelle nachholen.)
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Vergebung. Während man den Körper auf den Boden legt, sollte man für die Vergebung des Verstorbenen bitten.
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Psalmen. Nach dem Entzünden der Kerzen, sollte man Psalmen rezitieren, dazu gehören Psalm 23, Vers 17 des Psalm 90 und Psalm 91.
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Die Tahara ansetzen. Der Rabbiner der Familie und das Bestattungsinstitut sollte zu diesem Zeitpunkt gerufen werden – falls dies bis dahin noch nicht geschehen ist. Das Bestattungsinstitut sollte informiert werden, dass eine Tahara nötig ist.
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Würde des Verstorbenen. Der menschliche Körper ist heilig und seine Integrität, Privatsphäre und Würde werden vom jüdischen Recht und jüdischer Tradition umsichtig geschützt. Nachdem jemand verstorben ist verdient der Körper, der ja Gefäß und Vehikel der Seele darstellt, unsere Ehrfurcht und unseren Respekt. Jeder, der beim Toten anwesend ist, sollte mit demselben Respekt und derselben Ehrerbietung agieren als wäre er noch am Leben.
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Über den Körper wachen. Wo es möglich ist, sollte bis zur Beerdigung immer jemand über den Körper wachen. Dies nennt man Schmira („Ehrenwache“). Derjenige, der dem Verstorbenen diese Ehre erweist, sollte während seiner „Schichten“ Gebete und Psalmen rezitieren, da dies der Seele des Verstorbenen Trost verleiht.
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Keine Autopsie sollte durchgeführt werden (außer unter besonderen Umständen) und der Körper sollte nicht balsamiert, ausgestellt oder verbrannt werden – da all dies nach jüdischem Recht und jüdischer Tradition grausame Entweihungen der Heiligkeit des Körpers darstellen. (Für weitere Diskussionen, besuchen Sie bitte unsere Trauerzeremonie und Beerdigung Abteilung.)
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Die Beerdigung sollte schnellstmöglich stattfinden, am Besten noch am selben Tage und sollte nur aus wirklich wichtigen Gründen verschoben werden – so wie die Tora es gebietet.
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