Unser Wochenabschnitt erzählt uns, dass Awraham drei Altäre für G-tt gebaut hat. Den ersten baute er bei Sch-chem (Nablus) – Und er baute dort für G-tt einen Altar, der ihm dort erschienen war.1 Den zweiten baute er bei Bet El (nördlich von Jerusalem) – Und er baute dort für G-tt einen Altar und rief Seinen Namen an.2 Den dritten baute er, als er Elone Mamre (bei Hebron) erreichte – Und er baute dort einen Altar für G-tt.3
Laut Raschi4 baute Awraham den ersten Altar, nachdem ihm G-tt erschienen war. G-tt verkündete ihm, dass er Nachkommen haben und das Land ihnen gehören werde. Den zweiten Altar baute Awraham, da ihm offenbart wurde, dass seine Nachkommen an dieser Stelle sündigen würden. Er betete für sie. Doch bezüglich des dritten Altars führt Raschi merkwürdigerweise keinen Grund an.
Drei Gründe G-tt zu dienen
Diese drei Altäre symbolisieren drei allgemeine Beweggründe für den Dienst an G-tt:
Der erste Beweggrund ist, G-tt für Belohnung zu dienen. Der Jude weiß, dass vom Erfüllen der Mitzwot aller Segen auf dieser Welt abhängt. Deshalb dient er G-tt, um dieses Segens würdig zu sein. Der zweite Beweggrund ist die Sündenvergebung. Der Jude ist sich bewusst, dass er auch sündigt und er diese Sünde reinwaschen muss. Deshalb begeht er Tschuwa für seine Taten, stärkt sich in den Mitzwot und widmet sich mit Leib und Seele dem G-ttesdienst, um wieder G-tt nahe zu sein. Der dritte Beweggrund ist G-tt selbst. Der Jude dient G-tt der Wahrheit wegen, nur aus dem g-ttlichen Befehl heraus, ohne, dass dabei andere Faktoren mitspielen. Das ist G-ttesdienst in seiner reinsten Form.
Der erste Altar deutet den G-ttesdienst für Belohnung an; der zweite drückt den G-ttesdienst für Sündenvergebung aus; der dritte Altar steht für den G-ttesdienst in seiner reinsten Form, ohne äußerliche Beweggründe. Deshalb wird bei ihm kein Grund angeführt.
Drei Arten von Opfern
„Die Taten der Väter sind ein Zeichen für die Söhne“5, sagt der Midrasch. Die drei Altäre unseres Erzvaters Awraham lehren uns, wie man G-tt zu dienen hat und welcher Dienst der höchste ist. Dies steht auch in engem Zusammenhang mit den verschiedenen Opferarten und der vollkommenen Erlösung.
Es gibt viele Arten von Opfern, doch man kann sie in drei allgemeine Kategorien unterteilen: Schlamim, Chatat und Olah.
Das Schlamim-Opfer zeichnet sich darin aus, dass Teile davon auf dem Altar für G-tt dargebracht werden, doch der große Anteil an Fleisch den Besitzern verbleibt. Dieses Opfer symbolisiert die Belohnung, die der Mensch für seinen G-ttesdienst erhält. Das Chatat-Opfer sühnt die Sünden des Menschen. Das Olah-Opfer wird gänzlich auf dem Altar verbrannt. Es gehört nur G-tt, während die Besitzer davon keinen Nutzen haben. Somit steht dieses Opfer für den reinen Dienst an G-tt, nicht für irgendeinen anderen Nutzen, sondern nur der Wahrheit wegen, weil es G-tt befohlen hat.
Auch im G-ttesdienst gibt es diese drei Opferarten:
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Die vielen Mitzwot, wodurch man den Segen G-ttes in allen Belangen erlangt.
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Die Tschuwa, indem man Sündenvergebung erreicht.
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Der Dienst zu G-tt, nur für G-tt, ein Dienst aus wahrer Hingabe.
Beständig
Die drei Altäre Awrahams stehen auch für die drei Tempel. Während der erste und zweite Tempel keinen Bestand hatten, wird der dritte Tempel auf ewig bestehen, denn er wird durch den dritten Altar ausgedrückt, der nur für G-tt an sich erbaut wurde.
Darin liegt die besondere Kraft dieses außergewöhnlichen Dienstes: Durch den Dienst an G-tt der Wahrheit wegen und aus wahrer Hingabe, werden wir den Aufbau des dritten Tempels und die vollkommene Erlösung erleben, sofort in unseren Tagen!
(Likutej Sichot, Band 30, Seite 36)
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