In den Büros von Unternehmen spricht man über ein legendäres Experiment, das vor einigen Jahren durchgeführt wurde, um Methoden der Leistungssteigerung zu testen. Die Annahme lautete: Bessere Beleuchtung ermöglicht nicht nur besseres Sehen, sondern macht auch den Arbeitsplatz wacher und lebendiger.
Also verstärkte man die Beleuchtung in einer Firma und maß anschließend für einige Zeit die Produktivität. Es überraschte niemanden, dass fast jeder Mitarbeiter mehr leistete.
Dann folgte ein neues Experiment. Diesmal verringerten die Forscher die Beleuchtung. Nahm die Produktivität ab? Nein, sie stieg erneut!
Wie ist das zu erklären? Was die Angestellten “aufweckte”, war offenbar nicht die Lichtstärke, sondern deren Veränderung. Etwas Ähnliches geschieht, wenn Sie abnehmen oder sich den Schnurrbart rasieren: Die Leute merken, das sich etwas geändert hat, aber sie wissen oft nicht, was.
Daraus lernen wir, dass es wichtig ist, die Dinge ab und zu in neuem Licht zu sehen, nicht an alten Gewohnheiten zu haften und nicht Tag für Tag das gleiche zu erwarten.
Diese Woche lesen wir Bereschit, “Am Anfang”. Das ist eine gute Gelegenheit, über den ewigen Wandel nachzudenken. Wann beendete G–tt seine Arbeit an der Schöpfung? Nicht am sechsten Tag, sondern eine Haarbreite im siebten Tag, seinem Tag der Ruhe. Das zeigt uns, wie kostbar jeder einzelne Augenblick ist. Wir müssen jede Gelegenheit nutzen, um G-tt und den Menschen zu dienen.
Das setzt voraus, dass wir zum Wandel bereit sind, zur Erneuerung, zur Veränderung eines Standpunktes. Selbst wenn Sie nur auf einem anderen Weg zur Arbeit fahren oder mit Ihrer Familie etwas Neues unternehmen, schalten Sie von der Automatik zur Handsteuerung um. Während Sie bisher die Wunder in Ihrer Umgebung nicht bemerkt haben, sehen Sie nun Wunder überall.
Wir müssen uns selbst aufwecken, damit die Last unserer materiellen Existenz uns nicht zu sehr belastet. Die Welt, die G-tt uns gegeben hat, verändert sich ständig. Der Berg am Horizont bewegt sich unaufhörlich – er “schwimmt” auf der Erdkruste, und alle seine Atome wirbeln.
Wir verändern uns erst recht in jedem Moment. Damit wir das merken und diesen Wandel in den Griff bekommen, müssen wir zuerst das Licht sehen. G-tt hat uns das Licht für unseren Arbeitsplatz auf Erden gegeben; wir brauchen es nur einzuschalten.
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