Beim ersten Mal, als Moses das Versprechen G-ttes übermittelte, das jüdische Volk aus Ägypten herauszuführen, glaubte jeder daran und alle verbeugten sich dankbar vor G-tt. Doch als die Menschen sahen, dass dieses Versprechen nicht unverzüglich eingelöst wurde, waren sie enttäuscht. Und die harte Arbeit machte es ihnen darüber hinaus schwer, an Moses Worte zu glauben.

Moses überbrachte die Botschaft bezüglich des Auszuges der Israeliten aus Ägypten an den Pharao alleine. Und nach den zehn Plagen gab der Pharao endlich nach und ließ das jüdische Volk ziehen.

Doch selbst nach ihrem Auszug waren die Juden noch immer voller Furcht vor den Ägyptern. Als die ägyptische Armee ihnen nachjagte, waren viele Juden derart angsterfüllt, dass sie gar von der Rückkehr in die ägyptische Sklaverei sprachen. Sie fühlten sich bis zu dem Zeitpunkt, an dem sich das Schilfmeer spaltete, nicht wirklich sicher und frei.

Dennoch gab es eine Gruppe von Juden, die sich die ganze Zeit über hiervon abhob. Dieses waren die jüdischen Kinder, die gelernt hatten auf G-tt zu vertrauen, seitdem Er sie davor bewahrte von den Ägyptern umgebracht zu werden.

Die jüdischen Erwachsenen standen ängstlich am Rande des Schilfmeeres, doch die jüdischen Kinder blieben ganz ruhig. Sie wussten, dass G-tt sie retten wird. Später sangen dann auch selbst die kleinen Babies voller Freude "As-Jaschir", das Lied am Schilfmeer, in dem sie G-tt für die großen Wunder ihrer Befreiung und Rettung lobpreisten.

In vielfältiger Weise wird auch die Ankunft des Maschiach dem Auszug aus Ägypten gleichen - und jüdische Kinder werden daran einen großen Anteil haben. Wir lesen, "rühre nicht Meine Gesalbten (Meschichai) an" (Tehilim 105:15). Unsere Weisen sel. A. lehren uns diesbezüglich, dass mit "Meschichai" die jüdischen Kinder gemeint sind. Doch warum werden Kinder gerade mit diesem Ausdruck erwähnt? Weil sie das größte Verlangen nach der Ankunft von Maschiach haben.

Jeder Mensch wünscht sich im Grunde seines Herzens, dass Maschiach kommt. Doch Erwachsene sind oft viel zu beschäftigt mit ihrer Arbeit und ihren geschäftlichen Verpflichtungen. Kinder hingegen werden von diesen Sorgen und Verantwortlichkeiten noch nicht abgelenkt. Sie können sich auf das konzentrieren, was sie wirklich wollen - nämlich Maschiach. Deshalb waren Kinder auch die Ersten, die "we want Mashiach now" (wir wollen Maschiach jetzt) gesungen haben.

Das englische Wort "want", für wollen, kann aber auch mit "Mangel" oder "Bedürfnis" übersetzt werden. Jüdische Kinder spüren einfach, dass in dieser Welt etwas fehlt, solange Maschiach noch nicht gekommen ist.

Doch wir werden nicht viel länger zu warten haben, denn Maschiach wird recht bald kommen. Und wenn er kommt, dann werden wie am Schilfmeer auch, die Kinder ihn zuerst willkommen heißen.

(Übersetzt aus "Please Tell Me What the Rebbe Said, Vol. I", basierend auf Sichot Simchat Tora, 5752)