Lieber Leser,

Im Wochenabschnitt Wajechi lesen wir von Jakob auf dem Sterbebett. Er erteilt Josefs Söhnen Ephraim und Menasche seinen berühmten Segen. Dabei geht es vor allem darum, die Verheißung weiterzugeben, die Jakob von G–tt erhalten hat: “Ich werde dich fruchtbar machen und dich vermehren und ein großes Volk aus dir machen.”

Wir können akzeptieren, daß dies in den biblischen Zeiten eine große Ehre war. Aber werfen wir nun einen Blick ins 20. Jahrhundert. Wären wir mit einem Segen zufrieden, der uns viele Nachkommen verspricht? Ist das wirklich ein Segen für uns? Wäre uns Reichtum oder Besitz nicht viel lieber – oder zumindest ein langes, gesundes Leben?

Denken wir einmal darüber nach, was ein Segen ist, was wir von G–tt wirklich erwarten dürfen und sollen.

Als Jakob Ephraim und Menasche segnet, macht er ihnen das größte Geschenk, das wir kennen: Er gibt ihnen die Chance, diese Welt zu einer Wohnung G–ttes umzugestalten. Beide werden das Geschenk an ihre Kinder und Enkel weitergeben, und dadurch wird dem ursprünglichen Bund eine neue Vereinbarung hinzugefügt: Wir werden zu Partnern G–ttes und dürfen die Schöpfung auf Erden vollenden.

Chasak, Chasak wenis-chasek

Schabbat Schalom