Lieber Leser,

Grundsätzlich ist die "Botschaft" der Chanukkalichter eine dreifache; und die dabei in Frage kommenden Gesichtspunkte haben, selbstredend, eine direkte und praktische Auswirkung auf sehr kritische Probleme der augenblicklichen Zeit, wie folgt.

  1. Die Chanukkalichter (die doch das Licht von Tora und Mizwot versinnbildlichen) müssen nach Eintritt der Dunkelheit entzündet werden. Damit ist angedeutet, dass man sich von der vorherrschenden "Dunkelheit" ringsum nicht entmutigen lassen soll; auch ein "kleines" Licht von Tora und Mizwot kann schon viel von der Dunkelheit vertreiben – wie viel wirksamer kann da ein "großes" Licht sein!
  2. Die Chanukkalichter müssen so brennen, dass ihr Schein draußen (außerhalb des Hauses) sichtbar ist. Damit ist angezeigt, dass es nicht genügt, wenn man lediglich sein eigenes Heim mit dem Licht und der Wärme von wahrer Jüdischkeit anfüllt; vielmehr muss man das gleiche auch nach "außen" hin tun, also in der ganzen Nachbarschaft und in der größeren Gemeinschaft als solcher.
  3. Von Nacht zu Nacht wird die Zahl der Chanukkalichter größer. Daraus ist die Lehre zu entnehmen, dass man sich immer größere Mühe, in wachsender Leistungsfähigkeit, geben muss, das Licht von Tora und Mizwot zu verbreiten, wobei alle solche Bemühungen schon in sich selbst die Versicherung eines immer mehr ansteigenden Erfolges tragen.

Unsere Talmud-Weisen legen fest, dass Frauen nicht weniger als Männer an der Mizwa der Chanukkalichter teilhaben müssen, waren es doch gerade auch die Frauen, die einen wesentlichen Beitrag zu Errettung von der hellenistischen Oberherrschaft und Gewaltherrschaft "in jenen Tagen um diese Jahreszeit" geleistet haben. Insbesondere hatten die jüdischen Frauen das Verdienst, bis zur Selbstaufgabe die Entschlossenheit zu zeigen, dass die Unantastbarkeit des jüdischen Hauses und der jüdischen Frauen geschützt und gesichert blieben.

Chanukka Sameach und Schabbat Schalom