Wenn es sich um mehr als eine Essenskategorie handelt, sei es ein Snack oder ein komplettes Menü ohne Brot, gibt es bestimmte Richtlinien bezüglich der Segenssprüche.

  • Für verschiedene Speisen derselben Kategorie gilt ein Segen für alle Speisen. Wenn man z.B. Äpfel, Orangen und Pfirsiche isst, sagt man nur einmal den Segen ha-ez. Der Segen wird über die Frucht gesagt, die man am liebsten mag, jedoch sollte man beabsichtigen, die anderen Früchte einzuschließen.
  • Für verschiedene Speisen verschiedener Kategorien muss man für jede Kategorie einen separaten Segen sagen. Z.B. Mesonot für Crackers, Ha-adama für Krautsalat und Schehakol für Eier.

Reihenfolge der Segenssprüche:: Für den Fall, man isst verschiedene Speisen verschiedener Kategorien, ist die Reihenfolge folgendermaßen: 1) Mesonot 2) Ha-gefen 3) Ha-ez 4) Ha-adama 5) Schehakol. Man sagt z.B. zuerst Mesonot für Crackers, dann Ha-ez für Weintrauben, dann Ha-adama für Sellerie und zuletzt Schehakol für Milch.

Zwei Ausnahmen:

  • Am Schabbat oder Jom Tow wird zunächst der Kiddusch über Wein gesagt und erst danach der Segen über Brot oder Kuchen.
  • Über Speisen der Kategorien Ha-ez und Ha-adama hat der Segen der bevorzugten Speise den Vorrang.

Nach dem Segen borei pri ha-gefen über Wein, müssen keine weiteren Segensprüche über andere Getränke (weder vor noch nach dem Genuss) gesagt werden.

Kombinationen: Der Segen über Speisen, die aus verschiedenen Kategorien bestehen, wird folgendermaßen bestimmt:

  • Wenn eine Zutat eindeutig die Hauptzutat darstellt, dann wird, sogar wenn alle möglichen anderen Zutaten aus anderen Kategorien mit enthalten sind, der Segen über diesem Hauptbestandteil gesagt. Wenn man z.B. Tunfischsalat mit Gemüsestücken essen will, wird der Segen über dem Tunfisch gesagt. Im Falle, alle Zutaten sind gleichermaßen wichtig, wird der Segen über der Zutat gesagt, die den größten Teil bildet.
  • Wenn eine Mesonot Zutat in einer Speise enthalten ist, wird dieser als Hauptbestandteil angesehen, sogar wenn er mengenmäßig unterliegt und der Segen Mesonot gilt für die ganze Speise. Beispiele sind Nudeln mit Käse oder Fruchtkuchen.
  • Im Falle, die Mesonot Zutat wird als Binde- oder Verdickungsmittel oder als Farbgeber benutzt (z.B. um Suppe einzudicken), dann wird der Segen nach dem Hauptbestandteil der Speise bestimmt.

Produkte in veränderter Form: Die meisten Säfte und komplett durchsiebte oder geriebene Produkte erhalten den Segen Schehakol. Nur wenn die Speise seiner ursprünglichen Gestalt gleicht und üblicherweise auf solche Weise verzehrt wird, erhält es den Segen seiner ursprünglichen Gestalt. Ein Beispiel dafür wäre der Segen Ha-ez über Apfelmus, bei dem noch einzelne Apfelstücken erkennbar sind.

Wenn man sich bezüglich des richtigen Segens unsicher ist:

Gibt es folgende Möglichkeiten:

  • Rituelles Händewaschen und mit dem Segen Ha-mozi Brot essen. Fragwürdige Speisen sind somit abgedeckt. Falls es sich bei dem fragwürdigen Objekt um eine Frucht handelt, sollte wenigstens der erste Biss zusammen mit Brot verspeist werden.
  • Falls Sie sich unsicher sind, welcher von zwei Segen für eine bestimmte Speise zutrifft, essen Sie zwei andere Vertreter beider Kategorien und beabsichtigen Sie, damit auch das fragwürdige Objekt mit einzubeziehen. Damit umgehen Sie das Problem.
  • Im Falle, verschiedene halachische Autoritäten sind sich uneinig bezüglich des Segens für eine bestimmte Speise, kann man den Segen Schehakol auf diese Speise anwenden.