Das Purim-Fest ist der fröhlichste Tag im jüdischen Kalender. An diesem Tag lesen wir die Purim-Geschichte, nehmen ein festliches Mahl ein, beschenken uns gegenseitig mit Lebensmitteln und helfen Bedürftigen. Wir lernen, dass wir an Purim mit großer Festlichkeit und Freude feiern sollen.
Aber wie erreichen wir wahres Glück?
In der Purim-Geschichte gibt es zwei Hinweise auf Glück – die Freude des bösen Haman und die Feier der Juden, als sie gerettet wurden.
Haman hatte alles, was er sich wünschte, aber er konnte kein echtes Glück finden In relativ kurzer Zeit stieg Haman von einem einfachen Leben zum Premierminister des persischen Reiches auf. Einer der größten Momente seiner Karriere war die Einladung, zusammen mit Königin Esther und dem König an einem königlichen Bankett teilzunehmen. Der Vers beschreibt seine Gefühle mit den Worten: „Und Haman ging an diesem Tag freudig und glücklich hinaus.“ Als er jedoch Mordechai bemerkte, der sich immer noch weigerte, sich vor ihm zu verbeugen, wurde er wütend.
Als Haman nach Hause kam, berichtete er seiner Frau und seiner Familie von all dem, was geschehen war, und teilte mit ihnen seinen Ruhm und seine Ehre. Dann machte er eine scheinbar bizarre Aussage. „Doch all das bedeutet mir nichts, solange ich sehe, dass der Jude Mordechai am Tor des Königs sitzt.“ Haman hatte alles, was er sich wünschte, aber er konnte kein echtes Glück finden, weil ein einziger Jude ihm immer noch trotzte.
Wahres Glück entsteht nicht durch äußere Erfolge und Errungenschaften. Wahres Glück ist ein innerer Geisteszustand. Wirklich glücklich zu sein bedeutet, ein inneres Gefühl von Sinn und Erfüllung zu haben. Glück entsteht durch die Klarheit der inneren Richtung und die Fähigkeit, jeder Situation und Erfahrung einen Sinn zu geben. Haman konnte nicht glücklich sein, weil seine Freude rein äußerlich war. Er wurde vollständig dadurch definiert, wie er von seinen Mitmenschen wahrgenommen wurde. Solange Mordechai seine Autorität nicht anerkannte, konnte er kein Glück empfinden.
Als die Juden sich freuten, nachdem sie gerettet worden waren, heißt es in der Megilla: „LaJehudim hajta ora weSimcha – Die Juden hatten Licht und Freude.“ Unsere Weisen sagen uns, dass sich „Licht“ auf die Tora bezieht. Ihre Freude basierte auf höheren Werten und einem Sinn für das Ziel. Ihr Glück wurde durch ein erneutes Bekenntnis zur g-ttlichen Führung und einem Moralkodex angetrieben, dem sie nun ohne die Einmischung von Hamans Unterdrückung nachgehen konnten. Glück, das durch das „Licht“ eines höheren Sinns angetrieben wird, ist wahre Freude.
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