XXXII. In Bezug auf Jom Tow heißt es: „Du sollst dich an deinem Fest freuen.“1 Dieses Freuen ist nicht nur im geistigen Sinne gemeint; es muss auch das physische Herz erfassen, d. h., auch die physische Realität des Menschen muss es spüren und sich freuen. So heißt es: „Es gibt keine Freude ohne Fleisch“ und „Es gibt keine Freude ohne Wein.“2 Beides sind physische Substanzen, denn die Freude muss auch auf der physischen Ebene empfunden werden.
Zur Zeit des Bet haMikdasch bestand die hauptsächliche Freude im Essen von Fleisch, d. h. dem Fleisch der Schelamim (Friedensopfer).3 Heutzutage, in der Ära der Galut, wenn diese Form der Freude nicht verfügbar ist, besteht die Freude im Trinken von Wein.4
Aus dem Schulchan Aruch des Alten Rebben, Hilchot Jom Tow,5 geht hervor, dass der Grundsatz „Es gibt keine Freude außer mit Wein“ heutzutage eine biblische Verpflichtung ist, weil wir das Fleisch der Schelamim nicht haben. Das bedeutet, dass man neben der Erfüllung der Pflicht des Kidusch, die auch für jeden Schabbat und für Rosch haSchana gilt, zusätzlich Wein trinken muss,6 weil wir heute das „Du sollst dich an deinem Fest freuen“ nur mit Wein einhalten können. Dies gilt auch für die Tage von Chol haMo-ed.7
(Adaptiert aus einer Sicha gehalten an Sukkot 5716)
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