XI. Die beiden Sidrot von Bamidbar und Nasso befassen sich mit dem Mischkan (Heiligtum) in der Wüste und der Aufgabenteilung im Zusammenhang mit der Verlegung des Heiligtums von Ort zu Ort.
Dies unterstreicht, dass Juden sogar in der Wüste die Möglichkeit haben, einen Ort der Heiligkeit – einen Mischkan – zu errichten, damit die Schechina unter ihnen im Allgemeinen und in jedem Juden im Besonderen wohnen kann.1
So wie es eine physische Wüste gibt, eine Wildnis, die von extremen klimatischen Bedingungen und allen Arten von Bedrohungen beherrscht wird, so gibt es auch eine spirituelle Wüste, die von den schädlichsten Ideen beherrscht wird. Letztere kann sogar in einem Land existieren, das physisch ein blühender Garten ist.
Unsere heilige Tora lehrt uns also, dass wir, wenn wir uns in einer spirituellen Wüste befinden, ein Heiligtum errichten können – und somit auch müssen. Mehr noch, wir können und müssen es (auf der spirituellen Reise durch die Wüste) weitertragen, indem wir sozusagen in den Fußstapfen der Schechina wandeln,2 bis wir das von G-tt gesegnete Heilige Land erreichen, d. h. die wahre und vollständige Erlösung durch den gerechten Maschiach.
XII. Dies ist eine Lehre für alle Juden, aber vor allem für die jüdischen Frauen. Denn die Frauen waren die allerersten, die reagiert haben, als es um den Bau des Mischkan ging.3
In der geistigen Ödnis gewisser Kreise, die von Trostlosigkeit und Leere in Sachen Jiddischkeit beherrscht werden, ganz zu schweigen von einer chassidischen Lebensweise, haben Frauen das große und immerwährende Verdienst, zu den ersten zu gehören, die einen Mischkan für die G-ttliche Gegenwart errichten.
Besondere Aufmerksamkeit muss vor allem den ganz kleinen Kindern gewidmet werden. Denn es liegt auf der Hand, dass die richtige Erziehung vom frühesten Kindesalter an viel mehr Erfolg, größere und bessere Ergebnisse garantiert.
(Auszüge aus einem Brief an Neschej Chabad, 25. Ijar 5717)
Diskutieren Sie mit