Die Vorbereitung auf ein Ereignis lässt uns erahnen, was es mit dem erwarteten Ereignis auf sich hat. Eine in einem Hochzeitsausstatter ein weißes Brautkleid kaufende Frau, bereitet sich auf ihre Hochzeit vor. Der auf einem Campingplatz trockenes Holz Sammelnde tut dies für ein Lagerfeuer. Offensichtlich ist das Hochzeitskleid nicht fürs Lagerfeuer und das Holz wird nicht für einen Hochzeitsempfang bestimmt. Gleiches gilt auch auf Vorbereitungen für spirituelle und religiöse Ereignisse: Ein Monat der Einsicht und Buße ist sicher das Richtige für die Hohen Feiertage, wenn G‑tt unsere Taten untersucht und Sein Urteil für das Neue Jahr fällt. Und wenn wir das Haus auf Chamez hin untersuchen, steht das Pessachfest bevor, - ein Feiertag, an dem wir acht Tage lang kein Gesäuertes besitzen dürfen.
Was verbindet die Zahlen und das Zählen mit dem besonderen Geschenk, das unser Volk an diesem Feiertag erhalten hat?Schawuot ist der Feiertag, an dem G‑tt uns die Tora gab. Dieser monumentale Tag kommt auch nach einer Vorbereitungszeit, - der siebenwöchigen Omer-Zählzeit. Wir bereiten uns auf Schawuot vor, indem wir zählen.
Interessanterweise wird der Toraabschnit Bamidbar immer kurz vor Schawuot gelesen, und zwar meistens am Schabbat vor dem Feiertag. Dieser Toraabschnitt ist der Anfang des Buches Numeri, und dieser Toraabschnitt ist tatsächlich voller Zahlen. Zuerst werden die Israeliten gezählt, und die Tora gibt uns die Anzahl der Israeliten pro Stamm, in jeder der vier "Flaggen," und dann die Gesamtsumme. Die Leviten werden dann gezählt - zweimal. Die Erstgeborenen verdienen auch eine eigene Zählung.
Warum der Countdown zum Schawuot-Feiertag? Was verbindet die Zahlen und das Zählen mit dem besonderen Geschenk, das unser Volk an diesem Feiertag erhalten hat?
Zählen gleicht an: Jede gezählte Einheit wird als eins zusammengezählt, nicht mehr und nicht weniger. Nehmen wir die beiden genannten Zählungen - das Omer-Zählen und die Zählungen der Israeliten - als Beispiele:
Die sieben Wochen der Omer-Zeit enthalten viele verschiedene Tage, einige sind heilig und aufregend, andere sind scheinbar alltäglich. Außerdem haben wir die Pessach-Feiertage, siebenmal Schabbat, Rosch Chodesch, und den sehr mystischen Feiertag Lag BaOmer; und dann haben wir die "zurück zur Arbeit"-Montage und den Rest der gleichförmigen Tage. Aber beim Omer-Zählen haben all diese Tage denselben Stellenwert: Sie sind alle jeweils ein Tag auf dem Weg zu Schawuot. Unabhängig davon, welche äußeren Qualitäten jeder Tag haben mag, - im Grunde genommen ist jeder Tag wie der vorhergehende und der nachfolgende Tag. Jeder Tag ist ein Geschenk G‑ttes, und wir sollen ihn dazu benutzen, ihn im Dienst für G-tt maximal zu nutzen. Wir dienen Ihm an einem bestimmten Tag unterschiedlich: An manchen Tagen dienen wir G‑tt, indem wir arbeiten, und an anderen Tagen dienen wir Ihm durch Nichtarbeiten. An manchen Tagen dienen wir Ihm, indem wir essen, und an anderen Tagen dienen wir Ihm durch Fasten. Das Zählen hilft uns, sich darauf zu konzentrieren, was sie alle Tage verbindet, - ihren gemeinsamen Nenner und Sinn zu finden.
Dasselbe trifft auf das Zählen der Juden zu. Als Volk sind wir keine homogene Gruppe und unser G‑ttesdienst ist keine Ausnahme. Unseren einzigartigen Talenten gemäß, dienen einige von uns unserem Schöpfer durch gewissenhaftes Tora-Studium, andere durch Öffentlichkeitsarbeit, andere durch finanzielle Unterstützung guter Sachen, oder dass sie mit Hingabe und Aufrichtigkeit Psalmen sagen. Führungspersönlichkeiten und Anhänger, Alte und Junge, Männer und Frauen, Gelehrte und Laien ... jeder Teil unseres Volkes, und jedes Individuum, dient G‑tt auf ihre oder seine einzigartige Art und Weise.
Zählen gleicht an: Jede gezählte Einheit wird als eins zusammengezählt, nicht mehr und nicht wenigerDas Zählen der Juden zeigt uns, dass der Dienst einer Person nicht mehr oder weniger wert ist, als der eines anderen Menschen. Eine Beschäftigung kann mehr oder weniger attraktiv als eine andere sein, aber im Grunde genommen haben wir alle genau die gleiche Beschäftigung: Unserem Schöpfer mit all unseren Talenten und Möglichkeiten zu dienen.
All dieses Zählen führt uns zu Schawuot, dem Tag, an dem uns die Tora, die beste Gleichmacherin, gegeben wurde.
Der Sinn und Zweck der Schöpfung ist G‑ttes Wunsch, eine physische Wohnstätte zu haben, wo Sein Wesen ausgedrückt werden kann. Es ist die Tora, die a) uns diesen G-ttlichen Plan offenbart; b) uns die Mizwot als unsere Werkzeuge gibt, mit denen wir diesen Sinn und Zweck verwirklichen; c) uns der ganzen Schöpfung Harmonie und Gleichheit bringt. Denn sie zeigt uns, dass alle ihre unzähligen Komponenten im Grunde genommen gleich sind, da sie alle einen Zweck haben.
Lasst uns in der Zeit vor Schawuot diese Nachricht zu Herzen nehmen. Jeder Mensch ist wichtig. Jeder Tag ist wichtig. Jeder Teil der Schöpfung ist wichtig. Und wir sollten dankbar sein, dass uns die Tora gegeben wurde, ohne die nichts wichtig wäre.
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