VII. Dies ist der Schabbat, an dem wir den Monat Marcheschwan segnen.1 Der Monat wird Marcheschwan genannt, weil es die Jahreszeit des Regens ist.2
Chassidut erklärt den Unterschied zwischen Tal (Tau) und Matar (Regen):3 Regen hängt von der Awoda des Menschen ab, und man muss um Regen beten; während Tau eine Manifestation von Itaruta Dile-ela (eine Erweckung von Oben) ist, und „Tau wird niemals zurückgehalten.“4 Da Regen von der Awoda des Menschen abhängt, folgt daraus, dass er schwieriger zu erlangen ist.
Hierin finden wir den Unterschied zwischen den Jahreszeiten Sommer und Winter [im spirituellen Kontext von Awoda]. Im Sommer gibt es Tau – Itaruta Dile-ela. Der Winter ist die Jahreszeit des Regens – Itaruta Diletata (Erweckung von unten).5 Der Winter ist also eine schwierigere Zeit.
Es gibt noch einen weiteren Unterschied zwischen den Tagen des Sommers und den Tagen des Winters. Im Sommer gibt es eine starke Ausstrahlung – im spirituellen Sinne – von „Der Ewige, G-tt ist Sonne und Schild.“6 Deshalb gibt es dann auch im physischen Sinne eine stärkere Ausstrahlung der Sonne, besonders in den Sommermonaten, die mit Tammus beginnen. Der Winter aber ist eine Zeit der Awoda durch die Itaruta Diletata.
Der Rebbe, mein Schwiegervater, hat einmal erklärt, dass der Dienst an G-tt im Sommer leichter ist als im Winter.
Der Schabbat, an dem der Monat Marcheschwan gesegnet wird, verleiht die nötige Kraft und die Fähigkeiten für die Regenmonate. Dieser Schabbat liegt noch im Monat Tischrej – „dem siebten Monat, der mit allem gesättigt ist“7 – und deshalb verleiht er die Kraft für die Awoda des Winters.8 Obwohl diese Awoda eine Itaruta Diletata, die eigene Anstrengung des Menschen, erfordert, gibt es doch eine Kraftverleihung dafür. Und wenn man diese Awoda des Winters vollzieht, wird dieser Schabbat Mewarchim Marcheschwan zu einer Quelle des Segens für das ganze Jahr, sowohl im materiellen als auch im geistigen Sinne.
(Adaptiert aus einer Sicha gehalten am Schabbat Paraschat Bereschit 5716)
Diskutieren Sie mit