Einmal kamen drei Männer – ein Armer, ein Tor und ein alter Jungesselle, der sowohl arm als auch einfältig war – zu Elijahu und baten ihn um seinen Segen. Der Erste sagte: „Ich bin so arm, dass ich meine Familie nicht ernähren und kleiden kann. Hab Mitleid mit mir und segne mich, damit ich reich werde.“ Elijahu war bereit, ihm zu helfen, jedoch unter einer Bedingung: „Wenn du reich bist, musst du dein Geld mit anderen teilen.“ Der Mann versprach es, und Elijahu gab ihm eine Münze. „Sie wird dich reich machen“, versicherte er. „Vergiss dein Versprechen nicht!“
Der Zweite sagte: „Ich möchte so gerne ein Torahgelehrter werden!“ Elijahu war bereit, ihm zu helfen, stellte aber eine Bedingung: „Wenn du ein Torahgelehrter bist, musst du alle unterrichten, die zu dir kommen und die Torah studieren wollen, auch die einfachsten Leute.“ „Das wäre mir eine Ehre!“, versicherte der Mann. Elijahu nahm ein Stück Pergament, auf dem das hebräische Alphabet geschrieben stand, und gab es dem Mann. „Wenn du diese Seite studierst“, sagte er, „wirst du ein großer Gelehrter. Aber vergiss nicht dein Versprechen!“
Der Dritte sagte: „Ich bin nicht mehr jung; ich bin arm und nicht sehr klug. Und das Schlimmste ist, ich bin allein auf der Welt. Aber ich nehme nicht jede Frau, nur eine vernünftige.“ Elijahu hatte Mitleid mit ihm. „Ich habe genau die richtige Frau für dich. Aber du musst immer auf sie hören, an jedem Tag deines Lebens.“ Der Mann versprach es, und Elijahu führte ihn in den tiefen Wald. Sie gingen in eine kleine Hütte, wo eine alte Frau und ihre Tochter saßen. „Diese Frau ist die beste Frau für dich“, sagte der Prophet und deutete auf die Tochter. Beide stimmten der Ehe zu, und diese wurde bald darauf geschlossen.
Nach zwei Jahren kehrte Elijahu zurück, um zu prüfen, ob die Drei ihre Versprechen eingehalten hatten. Zuerst besuchte er das schöne Haus des einst armen Mannes. Als er sich der riesigen Tür näherte, sah er ein Schild, auf dem stand: „Bettler und Lieferanten zum Hintereingang.“ Elijahu ging zur Hintertür und bekam eine kleine Münze. „Ich möchte den Hausherrn sprechen“, sagte er. Die Antwort lautete: „Das geht nicht. Du kannst eine Münze und einen Laib Brot haben.“ „Nein“, beharrte der Prophet, „ich will den Hausherrn sprechen!“ „Dann nimm zwei Münzen und verschwinde!“, war die schroffe Antwort. Aber Elijahu blieb hartnäckig, und schließlich mussten die Diener ihren Herrn rufen. Elijahu bat ihn um einen größeren Betrag, aber der Mann sagte mürrisch: „Eine Münze reicht für dich!“ Jedes Mal, wenn er um mehr bat, wurde er noch unhöflicher abgewiesen. „Wie ich sehe, erkennst du mich nicht und hast dein Versprechen vergessen“, sagte Elijahu feierlich. „Deshalb musst du mir meine Münze zurückgeben.“ „Glaubst du etwa, diese dumme Münze habe etwas bewirkt? Du kannst sie haben, sie ist wertlos!“ Der Mann gab ihm die Münze – und bald war er wieder arm.
Dann besuchte Elijahu die große Jeschiwa, wo der Einfältige jetzt ein berühmter Torahgelehrter und Leiter der Jeschiwa war. „Verzeiht mir, Rabbi, ich möchte gerne die Torah studieren“, sagte der Prophet zu dem großen Mann. „Hast du den ganzen Talmud und alle Kommentare studiert?“ „Nein, dazu hatte ich keine Gelegenheit, aber ich möchte es gerne tun.“ „Tut mir Leid, ich habe keine Zeit für Anfänger. Ich bin der Leiter der Jeschiwa und habe Wichtigeres zu tun!“ Elijahu bat ihn erneut, aber vergeblich. Dann sagte er: „Wie ich sehe, erkennst du mich nicht und hast dein Versprechen vergessen. Du musst mein Pergament zurückgeben!“ Der Gelehrte lachte. „Dieses Ding ist wertlos! Nimm es.“ Kaum war der Prophet gegangen, vergaß der Gelehrte alles, was er gelernt hatte.
Traurig ging Elijahu zu der Hütte des Paares, das er vor zwei Jahren getraut hatte. Die Frau sah ihn und sagte zu ihrem Mann: „Wir hatten noch nie die Ehre, einen Gast zu empfangen. Aber dort kommt ein würdevoller Mann. Komm, wir schlachten unsere Kuh, damit wir ihn angemessen bewirten können.“ Der Mann wusste nicht, wie sie ohne Kuh überleben sollten; sie ernährten sich mühsam von ihrer Milch. Trotzdem sagte er: „Wenn du es für richtig hältst, bereiten wir die Kuh zu.“ Elijahu aß; dann sagte er zu dem Paar: „Wie ich sehe, habt ihr euer Versprechen gehalten. Darum habe ich noch zwei Geschenke für euch: eine Münze und ein Pergament!“
ב"ה
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