Hat die Technik uns überwältigt? Handys, Modems und Laptops sind heute so verbreitet, daß man in manchen Gebieten Vorwahlnummern mit sechs Ziffern benötigt, um die Nachfrage zu befriedigen. Fotos und Filme können heute mit dem Computer so verändert werden, daß niemand sie von der Realität unterscheiden kann. Genetiker streben danach, den Menschen unsterblich zu machen, und Apparate können den Körper selbst dann noch am Leben erhalten, wenn wichtige Organe versagt haben.
Andererseits ist auch eine Gegenströmung unverkennbar. Seitdem vor über hundert Jahren die Bakterien entdeckt wurden, war das Interesse an Naturheilkunde - aber auch an Quacksalberei - noch nie so groß.
Terroristen nehmen für sich das Recht in Anspruch, mit Bomben gegen die Technik zu kämpfen. Viele fragen sich, ob wir uns zu weit von der Natur entfernt haben. Zahlreiche Bestseller behaupten, daß wir dabei sind, die Natur und damit uns selbst zu zerstören.
Halten Sie inne, holen Sie tief Luft, und denken Sie darüber nach, wo und wer wir sind. Die beste Zeit dafür ist Schawuot, wenn wir den Empfang der Tora feiern. Wenn auch Sie Angst haben, trösten Sie sich mit dem Gedanken, daß “ihre Wege angenehm und friedlich” sind. Je mehr Zeit Sie sich für die Tora und die Mizwot nehmen, desto ausgewogener wird Ihr Urteil über Ihre Aufgabe auf Erden und Ihren Umgang mit anderen Menschen. Die Tora ist ein moralischer Kompaß.
Denken Sie zum Beispiel daran, daß der Körper ein Aron Kodesch ist, ein heiliger Schrein, in den Sie eine Tora-Rolle kerben, indem Sie die Lehre der Tora in sich aufnehmen. Ihre Seele ist ein Teil G-ttes; sie ist das heilige Innere des Schreines, die Brücke zwischen der materiellen Existenz und der spirituellen Ebene. Was unterscheidet uns denn von den Tieren? Affen benutzen Werkzeuge. Vögel können fliegen. Termiten bauen komplexe Städte. Insekten sind so zäh, daß sie selbst einen Atomkrieg überleben würden. Aber wir könnten ohne Tiere kein einziges Jahr überleben!
Was uns von anderen Geschöpfen unterscheidet, ist nicht einmal das Bewußtsein. Es ist die Erkenntnis, daß es etwas Größeres gibt als unsere kläglichen Bemühungen. Wenn wir demütig sind vor dem H-rrn und seinen Geboten, werden wir mit der Schöpfung eins. Dann können wir im Umgang mit anderen und mit der Natur keine Fehler mehr machen.
Wir sind hier, um G-tt eine Wohnung zu bauen. Wenn wir das als unser Schicksal akzeptieren, verstehen wir auch, wie wir die Technik benutzen müssen – und all die anderen Gaben, die wir von G-tt bekommen haben.
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