In der Stadt Pschischa lebte ein großer Gelehrter, der Reb Jaakow Jizchak, den frommen Jehudi, zwar höflich behandelte, aber der Meinung war, die Chassidim sollten eigentlich nicht ihren Rebbe, sondern ihn verehren – denn er war schließlich ein großer Gelehrter.

Eines Tages sprach er diesen Gedanken gegenüber Reb Jaakow Jizchak offen aus. Dieser stimmte ihm zu. „Ich halte mich wirklich nicht für ein Vorbild. Das werde ich meinen Anhängern nächstes Mal sagen.“

Er hielt sein Versprechen und gestand den Chassidim, er habe viele Fehler und müsse sich bessern. Als er seinen gelehrten Freund wieder traf, fragte ihn dieser, warum die Chassidim immer noch zu ihrem Rebbe kämen.

„Ich weiß nicht“, antwortete Reb Jaakow Jizchak und versicherte, er habe seine Zusage eingehalten.

„Ich verstehe“, meinte der Gelehrte. „Die Chassidim lieben Bescheidenheit. Wenn du sie vertreiben willst, musst du stolz sein. Sage ihnen bei der nächsten Versammlung, wie groß du bist und wie sehr du Ehre verdienst.“

„Das geht nicht“, erwiderte Reb Jaakow Jizchak. „Ich sage nur die Wahrheit.“