Rabbi Chaim von Wolosin hatte seinen Bruder, Rabbi Salman, lange nicht gesehen. Doch nun feierte er die Hochzeit seines Sohnes, und sein heiligmäßiger Bruder war gekommen. Rabbi Chaim war überglücklich. Er wollte, dass sein Bruder einen frohen und denkwürdigen Aufenthalt hatte. „Ich werde die Musikanten rufen“, sagte er. „Sie werden dich in vorzügliche Stimmung bringen und dich erquicken.“
Rabbi Salman nickte dankend und ging in sein Zimmer, um auf die Musikanten zu warten. Er setzte sich, und da er nie müßig war, begann er eine schwierige Passage in der Gemara auswendig zu studieren. Bald war er darin so vertieft, dass er nicht merkte, wie die Tür aufging. Drei Musikanten traten ein: ein Trommler, ein Klarinettist und ein Geiger. Sie sahen Rabbi Salman im Sessel sitzen und warten. Also begannen sie zu spielen, anfangs leise.
Rabbi Salman nickte, und seine Lippen bewegten sich. Das nahmen sie als Zeichen der Anerkennung, und sie spielten lauter und lebhafter, bis das ganze Zimmer dröhnte. Ihre Begeisterung wuchs, denn ihr hochgeschätzter Zuhörer schien sogar mitzusingen! Nachdem sie mit aller Kraft einige Lieder gespielt hatten, verbeugten sie sich und gingen.
Rabbi Salman saß wir zuvor im Sessel. Einige Zeit später kam sein Bruder, Rabbi Chaim, ins Zimmer.
Rabbi Salman schaute auf und fragte: „Na, wo sind denn die Musikanten, die du mir versprochen hast?“
ב"ה
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