Jedermann weiß von der Unzufriedenheit und der Verwirrung, die innerhalb der Jugend auf der ganzen Welt herrscht. Sie zeigt sich in ihrer Rebellion gegen das "Establishment", in dem Wunsche, "aus der Reihe zu schlagen", und in dem "Zwiespalt zwischen den Generationen". Oft artet diese Empörung in einen Aufruhr, gegen die elementarsten Gesetze der Moral aus und gegen die Basis jeder gesunden Gesellschaftsordnung.
Die Wurzeln dieser Aufrührigkeit liegen in der Spannung, die unaufhörlich zwischen Vernunft und Gefühl besteht. Ein junger Mensch mag wohl mit seinem Verstand den Wert des moralischen Imerativs einsehen. Seine Leidenschaften jedoch treiben ihn in die entgegengesetzte Richtung. In diesem "Tauziehen" zwischen Verstand und Gemüt siegen oft die Leidenschaften. Und zur Rechtfertigung seiner unmoralischen Handlungen benutzt ein solcher Mensch sodann die Mittel der Vernunft. Sein Verstand versieht ihn mit einer "Philosophie", die sein Betragen entschuldigt, und dadurch kommt das Verhältnis zwischen Vernunft und Gefühl gänzlich aus dem Gleichgewicht.
Die Zeit ist gekommen, da wir das innere, geistige Gleichgewicht unserer Jugend stärken müssen; für den Juden liegt der einzige Weg zur Erreichung dieses Zieles in der Anerkennung von Tora und Mizwot. Tora und Mizwot schaffen eine Harmonie zwischen Herz und Verstand, und zwar so, dass der Verstand die Vorherrschaft behält. Leider ist einer der größten Missstände im gegenwärtigen jüdischen Leben die unglaubliche Interessenlosigkeit, die bekundet wird, wenn es sich um die Tora-Erziehung unserer Jugend handelt. Wir selbst sind leider Zeugen der tragischen Auswirkung dieser Selbstzufriedenheit, Zeugen auch des oben erwähnten Aufruhrs gegen elementare Sittlichkeit, der überhand nehmenden Assimilation und der wachsenden Zahl der Mischehen.
Diejenigen Eltern, die die Tora-Erziehung ihrer Kinder vernachlässigt haben, in der irrigen Meinung, ihre Kinder würden sich "sowieso gut entwickeln", haben ganz einfach die Folgen ihrer Nachlässigkeit nicht erkannt; und jetzt sehen sie zerstörte Heime vor sich, und wegen des Benehmens ihrer Kinder sind ihre Familien verachtet.
Diejenigen Elemente, die einem Tora-gemäßen Lebenswandel abhold sind, winken unaufhörlich dem Juden zu und ermutigen ihn zur völligen Assimilation in der Gesellschaft. Ein Jude darf dieser Versuchung niemals zustimmen, denn ein Leben ohne Tora kann er nicht überleben, genau so wie ein Fisch nicht ohne Wasser existieren kann.
Und genau dieses ist die Lehre, die wir aus der berühmten Fabel von Rabbi Akiwa zu entnehmen haben. Rabbi Akiwa, jener große jüdische Gelehrte des Talmuds, wurde einmal gefragt, weshalb er darauf bestand, die Tora in aller Öffentlichkeit zu einer Zeit zu lehren, da eine solche Belehrung vom römischen Kaiser verboten worden war und mit dem Tode bestraft wurde. In seiner Antwort erzählte Rabbi Akiwa das Gleichnis des schlauen Fuchses, der Fische vor dem Netz des Anglers fliehen sah und ihnen zurief: "Warum kommt ihr denn nicht ans Land, wo ihr von dem Fischer ungefährdet und wir alle in Eintracht zusammen leben können" Darauf erwiderten die Fische: "Du dummer Fuchs! Wenn wir schon im Wasser, dem Urquell unseres Lebens, in Gefahr sind, um wie viel mehr würden wir auf dem trockenen Lande in Gefahr sein! (Talmud Brachot 61b).
Die weit verbreitete Gleichgültigkeit allen Bemühungen gegenüber, unsere Jugend auf den richtigen Lebensweg zu führen, muss uns alle in schwerste Sorge versetzen; wenn jemand sich von der Tora und den Mizwot abwendet, dann bringt er das Schiff in Gefahr, auf dem alle gemeinsam segeln. Wir können keine Beruhigung finden, bis wir Rechenschaft für die jüdische Erziehung eines jeden Juden ablegen können.
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