Korach war ein sehr kluger Mann. Unsere Weisen sagen sogar, er habe Ruach Hakodesch gehabt, sei also g-ttlich inspiriert gewesen. Wie konnte ein solcher Mensch eine solche Dummheit begehen und gegen die Autorität von Mosche kämpfen? Realisierte er denn nicht, dass Mosche im geistigen Sinn allen weit überlegen war und deshalb dazu geeignet war, das Volk zu führen?
Die Geschichte mit Korach geschah anschliessend an die Geschichte mit den Meraglim (Spionen), welche in der letztwöchigen Parascha Schlach behandelt wurde. Konnte Korach von jener Geschichte nicht lernen, wie zwecklos es sei, sich dem g-ttlichen Willen entgegenzusetzen?
Im Gedanken letzte Woche wurde erklärt, dass der Fehler und Irrtum der Spione, sich darin ausdrückte, dass sie ein völlig isoliertes und abgeschirmtes Leben einem materiellen Leben den Vorzug gaben. Sie dachten, es sei besser und man könne mehr erreichen, wenn man in der Wüste bliebe und das Land Israel nicht erobern würde.
Darauf war die g-ttliche Antwort gewesen, dass gerade im Gegenteil nur in einem Leben in dieser Welt der g-ttliche Weltzweck erreicht werden könne.
Nun dachte sich Korach, wenn dem so sei, müsste eigentlich selbst ein Mensch wie Mosche, dessen geistige und intellektuelle Statur nicht in Frage gestellt werden konnte, einem einfachen Menschen, welcher ein gutes Leben nach der Tora führte, nicht überlegen sein, da es schlussendlich nur darauf ankomme, in einer materiellen Welt den Anschluss zum Geistigen nicht zu verlieren.
Doch auch Korach irrte. Denn obwohl tatsächlich das Materielle mit dem Geistigen verbunden werden muss, kommt auch der geistigen Idee und Inspiration einen nicht zu unterschätzenden Wert zu. In dieser Hinsicht war Mosche der g-ttliche Prophet dem restlichen Volk weit überlegen.
In Pirkei Awot lesen wir: „Tschuwa (Rückkehr zu G-tt) und Maasim Towim (gute Taten - Mizwot) sind wie ein Schutzschild vor der g-ttlichen Strafe.“. Dies kann so interpretiert werden: Wenn ein Mensch zuerst Tschuwa tut und dann die Mizwot erfüllt, werden seine Taten als gute Taten bezeichnet, da sie von seinen Sünden nicht befleckt sind.
Wenn er jedoch Mizwot erfüllt, ohne vorher Tschuwa getan zu haben, sind sie auch gut, doch es ist versteckt. Man könnte das mit einem Diamant vergleichen, welcher im Schlamm liegt und mit einer Schlammschicht überzogen ist. Sein innere Wert ist gleich geblieben, doch er leuchtet nicht und versprüht kein Feuer. Erst wenn die Schmutzschicht entfernt wird, kann jeder das Feuer des Diamanten erkennen.
Eine Mizwa – gute Tat hat ihren inneren Wert auch dann, wenn der Mensch dabei keine große geistige Gedanken hegt und selbst mit Sünden beschmutzt ist. Doch die Mizwa leuchtet erst dann, wenn sie von guten Gedanken und reinem Charakter begleitet ist.
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