Lieber Leser,
außer dem Gebot, in der Sukka zu wohnen, gibt es noch eine ganze Reihe anderer Vorschriften für das gegenwärtige Sukkot-Fest, zum Beispiel: das Hochnehmen der "vier Gattungen" (den Etrog – Paradiesapfel, Lulaw – Palmenzweig usw.) und andere. Jedoch ist der Name dieses Feiertages nicht das "Fest des Etrog", sondern das Fest von Sukkot – das ist das hebräische Wort für die Hütte, die von der Tora als Wohnung für den Juden für die Dauer des Feiertages vorgeschrieben ist. Der Grund hierfür ist darin zu sehen, dass der Mizwa (Vorschrift), in der Sukka zu wohnen, gewisse höhere Charaktereigenschaften innewohnen, die andere für diesen Festtag gültige Vorschriften nicht besitzen.
Erstens fängt die Mizwa, in der Sukka zu wohnen, mit dem ersten Augenblicke des Feiertages sofort an, während das Gebot der "vier Gattungen" erst am nächsten Morgen angeht.
Zweitens hat man, sobald man die "vier Gattungen" in der vorgeschriebenen Weise gehalten und den Segensspruch über sie ausgesprochen hat, seine Pflicht hinsichtlich dieses Gebotes vollständig erfüllt, und für den Rest des Tages ist man nicht mehr daran gebunden. Anders aber ist es in Bezug auf die Sukka, denn wir sind angehalten, in der Sukka genau so zu wohnen, wie wir uns gewöhnlich in unserer ständigen Wohnung aufhalten – d.h. uns so zu führen, als sei die Sukka tatsächlich unser Haus. Folglich geht die Vorschrift der Sukka fortlaufend während des ganzen Festes an, von seinem ersten Augenblick bis zum letzten.
Chag Sameach und Schabbat Schalom