Lieber Leser,
mit der dieswöchigen Sidra Schmot beginnt die Tora ihre Schilderung des Auszuges der Israeliten aus Ägypten, wie dieser dann schließlich in der Offenbarung der Tora am Sinai kulminierte. Die Mizwot, die wir seit dieser Sinai-Gesetzgebung erfüllen, unterscheiden sich in gewisser Beziehung von den Vorschriften, die unsere Ahnen vorher ausübten, und zwar darin, dass sie (erstens) G-ttes ausdrückliche Gebote sind, und dass sie (zweitens) die physische Welt mit dauerhafter Heiligkeit durchdringen und erfüllen.
Auf dieser Ebene werden dann die materiellen Dinge, die für die Ausführung der Mizwot benötigt werden (zum Beispiel das Leder der Tefillin-Riemen, das Widderhorn als Schofar und dgl.), so erhöht und verfeinert, dass ihnen selbst ein Maß von Heiligkeit innewohnt. Daraus folgt, dass die Mizwot mit natürlichen Mitteln, nicht aber mit der Hilfe von Wundern, ausgeführt werden sollen; denn eben um die natürliche Welt zu läutern, zu weihen, zu "vergeistigen", müssen die Mizwot selbst innerhalb der Natur, nicht überhalb der Natur, existieren und Realität haben.
Schabbat Schalom
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