Chanukka hält das Andenken an den Sieg der Hasmonäer über die Griechen wach, den Sieg des Tora-Judentums über den Hellenismus als Kultur. In bedeutendem Ausmaße und ganz spezifisch konzentrierte sich der griechische Kult auf die Verehrung körperlicher Stärke und Schönheit; und dabei wurde dann alle Züchtigkeit in den Wind geschlagen. Die Schamlosigkeit der Griechen ging so weit, dass sie ihren heidnischen Göttern dieselben Unzüchtigkeiten und Unverschämtheiten unterstellten, die sie selbst begingen – wie man aus ihrer Mythologie nur zu klar entnehmen kann.
Da waren es die jüdischen Frauen, die gegen die Übergriffe dieser Kultur sehr besonders ankämpften. Die jüdischen Frauen spielten eine wichtige Rolle beim Wunder von Chanukka; ihr Beitrag zum Siege wurde in dem Augenblick verwirklicht, als sie, selbstlos und entschlossen, an den Vorschriften von Zniut (Züchtigkeit) festhielten, ohne dabei – die anderen Mizwot der Tora zurückzustellen.
Die tatsächliche Größe ihres Mutes kann nur richtig eingeschätzt werden, wenn man bedenkt, dass zu jener Zeit die ganze "Tendenz" und "Mode" sich allein an die Griechen hielt; griechische Kleidung war "apart", griechisches Gebaren war hochaktuell und hochmodern.
Hellenistische Lebensgewohnheiten hatten überall Einzug gehalten; sie fanden nicht nur unter nichtjüdischen Völkern Beifall, sondern leider auch bei einem wesentlichen Teil des jüdischen Volkes. Diese Juden – sie nannten sich "Hellenisten" – kopierten sklavisch die Gebräuche und Moden des Augenblickes, wie diese unter dem Einfluss der vorherrschenden griechischen Kultur festgelegt wurden. Dennoch und trotz alledem sonderten sich die aufrichtigen jüdischen Frauen von dieser Mehrheit ab; sie verwarfen die von der Mode verkündeten Ansprüche, hielten den Tora-Grundsatz von Anstand und Züchtigkeit die Treue, und … sie triumphierten.
Die "Botschaft" von Chanukka für die jüdischen Mädchen und Frauen von heute ist daher, dass sie allen schlechten Einflüssen der Umwelt Widerstand leisten sollten. Zugegeben, sie mögen "schwach" an Zahl und an bloßer Muskelstärke sein, wie die Helden und Heldinnen unseres Glaubens (s. den Text des "Al-hanissim" – Gebetes für Chanukka) es damals auch waren. Dennoch werden sie siegen, wenn sie innerlich stark und entschlossen sind; und nicht nur sie selbst werden davon einen direkten Nutzen haben, sondern das ganze jüdische Volk mit ihnen, sogar die zukünftigen Generationen – wie es zu Chanukka der Fall war.
Jüdische Mädchen sollten drei Dinge im Auge behalten:
- Zum Punkte "Bescheidenheit", wie er sie betrifft, gehört nicht bloß die Länge eines Kleides, also die Frage, ob es nun kürzer oder länger sei, sondern wenn man einem unjüdischen Kult und Gebaren Folge leistet, so heißt dies, dass man sich ihm in jeder Hinsicht ausliefert!
- Zudem ist es nicht einfach die Privatangelegenheit jeder Person, in der Weise, dass sie eben das tut, was ihr passt, sondern dies ist sofort von größter Tragweite für andere Mädchen, die ihrem Beispiele folgen mögen – in dieser oder jener Richtung – ist deshalb von Belang für das gesamte jüdische Volk.
- Nun könnte eine Idee um sich greifen, die etwa so ihren Ausdruck findet: "Was kann schon ein einziges und einzelnes Mädchen einer solchen Mehrheit und einem so starken 'Trend' gegenüber ausrichten?" Ein solcher Gedanke hat weder Grundlage noch Gültigkeit. Nein, schon die Geschichte von Chanukka allein gibt dazu die passende Antwort: Es war die Minderheit, die über die Mehrheit den Sieg davontrug.
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