Rund zwei Jahrzehnte lang waren Levi Jizchak Freiden und seine Kameras häufig zu Besuch in 770 Eastern Parkway, der New Yorker Synagoge des Lubawitscher Rebben. Eine bunte Mischung aus professioneller Photographie, Charme und ausgesprochener Chuzpa wirkten zusammen, um viele denkwürdige Momente in „770“ auf Photo und Film zu bannnen, insbesondere während des festlichen Monats Tischrei, der die Hohen Feiertage, Sukkot und Simchat Tora mit sich bringt. „Würde der Enthusiasmus der Schüler in meiner Jeschiwa der Leidenschaft Freidens für die Photographie entsprechen, stünden die Dinge wesentlich besser.“, bemerkte der Rebbe.
1976 hielt Freiden eine Ausstellung namens „770“ im Journalistenzentrum Tel Avivs, Beit Sokolov, ab. Die Ausstellung, die später auch in Jerusalem und an der Bar Ilan-Universität gezeigt wurde, bot den zahlreichen Besuchern einen vertraulichen Blick auf den Rebben und die Freude, Ehrerbietung und Stimmungen des chassidischen Lebens.
Kritiker und Presse waren begeistert, doch es gab auch ablehnende Stimmen. Ein Journalist vermerkte im Gästebuch: „Mit allem Respekt für Ihre außergewöhnliche Photographie halte ich die Themenwahl für höchst unangebracht, betont sie doch das Klerikale und trägt uns so in die primitive Finsternis des Mittelalters zurück.“
„Bei meinem nächsten Besuch in den USA“, berichtete Freiden „überreichte ich das Gästebuch dem Rebben. Beim Durchblättern stiess der Rebbe auf diese negative Bemerkung. ‚Die Charakterstärke dieses Journalisten ist beeindruckend.‘, sagte der Rebbe ‚Sagen Sie ihm, dass ich seinen Mut bewundere, so unbeirrt anderer Meinung zu sein. Aber sagen Sie ihm auch, dass nicht alles im Mittelalter finster war. Und schlagen Sie ihm vor, bei Gelegenheit seine eigene Zeitung durchzublättern. Die heutigen Nachrichten sind nun auch wieder nicht allzu strahlend ...“
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