Ein Jude besaß eine Kuh, mit der er sein Feld pflügte. Eines Tages wurde er arm und musste seine Kuh an einen Nichtjuden verkaufen.

Der neue Eigentümer pflügte mit der Kuh während der Woche; doch als er sie am Schabbat auf den Acker führte, weigerte sie sich zu arbeiten. Er schlug sie mit der Peitsche, aber sie gab nicht nach.

Darum ging er zu dem Juden und sagte: „Nimm deine Kuh zurück! Die ganze Woche habe ich mit ihr gearbeitet, aber heute will sie gar nichts tun.“

Der Jude erwiderte: „Komm mit, ich sorge dafür, dass sie pflügt.“ Als sie auf dem Feld ankamen, wo die Kuh lag, flüsterte der Jude ihr ins Ohr: „Als du mir gehört hast, hast du am Schabbat geruht. Aber wegen meiner Sünden musste ich dich an diesen Nichtjuden verkaufen. Also steh auf und gehorche deinem Herrn!“

Sofort erhob sich die Kuh, bereit zum Arbeiten. Der Nichtjude sagte: „Ich lasse dich erst gehen, wenn du mir verrätst, was du zu ihr gesagt hast. Hast du sie verhext?“ Der Jude erklärte ihm den Sachverhalt.

Als der Nichtjude das hörte, wunderte er sich sehr und sagte zu sich selbst: „Wenn dieses Geschöpf, das weder Verstand noch Sprache besitzt, seinen Schöpfer ehrt, sollte ich es ihr dann nicht erst recht tun, zumal G-tt mich nach seinem Bilde erschaffen und mir Verstand und Einsicht gegeben hat?“

Also konvertierte er zum Judentum und studierte die Torah. Er wurde als Jochanan ben Torta (Jochanan, der Sohn der Kuh) bekannt.