Beer-Scheba war wie ein Garten in der Wüste. Rundherum, soweit das Auge reichte, gab es karge Hügel oder sandige Wüsten. Kein Wunder, dass die grünen, hohen Palmen von Beer-Scheba für alle Reisenden ein willkommener Anblick waren. Sie wussten, dass in Beer-Scheba ein wunderbares altes Paar lebte, Abraham und Sara. Dieses Paar hatte ein riesiges Haus mit Eingängen an allen vier Seiten gebaut. Egal aus welcher Richtung der Reisende kam, ein großes Schild mit der Aufschrift „WILLKOMMEN” begrüßte ihn.
Um das Haus herum hatte Abraham einen wunderbaren Garten angelegt, in dem die köstlichsten Früchte und Beeren wuchsen. Das Schönste von allem war eine prächtige Palme in der Mitte des Gartens. Die Bäume schienen jeden Fremden zu kennen, der unter ihren Zweigen saß. Wenn der Wanderer ein ehrlicher und G-tt fürchtender Mann war, breitete die Palme ihre Zweige aus, um den Besucher vor Sonne und Wind zu schützen. Wenn es sich jedoch um einen Götzenanbeter handelte, hob die Palme ihre Zweige an und bot keinen Schutz.
Abraham war immer mit seinen vielen Besuchern beschäftigt. Wann immer er sah, dass die Palme sich einem Besucher gegenüber unfreundlich verhielt, ging er zu dem Mann und zeigte ihm besondere Freundlichkeit. Er erzählte ihm von G-tt, dem Schöpfer der Welt, und wie dumm es war, Götzen aus Holz oder Stein anzubeten. Es dauerte nicht lange, bis die Palme ihre Zweige ausbreitete, um dem Mann Schutz zu bieten, denn der Götzenanbeter hatte sich geändert.
Sara war ebenso gütig und großzügig wie Abraham. Sie kümmerte sich um die Frauen, die zu Besuch kamen. Nachts, wenn alle anderen fest schliefen, brannte in Saras Zelt noch eine Kerze. Sie nähte Kleider und andere Dinge für die Armen und Bedürftigen. G-tt sandte eine Lichtwolke über ihr Zelt, um es hell und freundlich zu machen.
Von nah und fern kamen Männer und Frauen nach Beer-Scheba, um Hilfe, Rat und Trost zu suchen. Müde und traurig kamen sie, glücklich und fröhlich gingen sie wieder. Als sie Abraham und Sara für ihre Freundlichkeit danken wollten, wurde ihnen gesagt, sie sollten stattdessen G-tt danken. „Aber wo ist dieser G-tt?”, fragten die erstaunten Besucher. „Seine Herrlichkeit erfüllt den Himmel und die Erde”, lautete die Antwort. Und so zogen die Fremden weiter und segneten den G-tt Abrahams und Saras.
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