V. Gegen Ende von Paraschat Tezawe weist uns die Tora an, den Altar aus Gold zu machen.1 Die Kommentatoren bemerken Folgendes: Der Altar aus Gold hätte in Paraschat Teruma erwähnt werden müssen, zusammen mit den anderen Geräten des Mischkan; denn dort ist die Rede vom Schulchan (dem goldenen Tisch für die Schaubrote) und der Menora, die zusammen mit dem Altar aus Gold im Ohel Moed standen.2 Warum wird dann der goldene Altar in der Tora nach allen Diensten des Mischkan erwähnt, am Ende von Paraschat Tezawe?

Die Tora deutet hier jedoch an, dass das Endziel des gesamten Dienstes im Mischkan das Darbringen des Ketoret (Räucherwerks) auf dem goldenen Altar ist.3 Für das Verbrennen des Räucherwerks durfte nur der Kohen (Priester), der für diese Aufgabe auserwählt war, zu dieser Zeit hineingehen, so dass er allein mit G-tt war. So heißt es im Jeruschalmi,4 dass der Vers „Und es soll kein Mensch im Ohel Moed sein, wenn er hineingeht ...“5 bedeutet, dass „auch die, von denen geschrieben steht ‚und das Gleichnis ihres Antlitzes war das Antlitz eines Menschen‘6 [d. h. die dienenden Engel] nicht im Ohel Moed sind.“ Von allen Diensten im Mischkan war das tägliche Verbrennen von Ketoret auf dem goldenen Altar der einzige, bei dem der dienende Kohen allein mit G-tt war; und dort kam die Schechina zur Ruhe.

Dies gilt auch für den täglichen Dienst des Menschen an G-tt. Die ultimative Stufe und Vollkommenheit der Awoda ist es, sich um die Einhaltung der Tora und der Mizwot im Allgemeinen und der Zekaka im Besonderen verdient zu machen, ohne dass dies öffentlich bekannt wird. Es sollte nicht mit Fotos und Nachrichtenmeldungen geschehen, sondern Matan Baseter (anonymes Geben)7 – damit niemand außer G-tt und ihm selbst davon weiß.

(Adaptiert aus einer Sicha gehalten am 5. Adar 5715)