I. Der Begriff Tora ist sprachlich verwandt mit Hora-a (Unterweisung).1 So bietet jeder Teil der Tora, die Erzählungen ebenso wie die Gesetze, Anweisungen für alle Zeiten und Orte bis zum Ende der Generationen. Das ist das Prinzip von der Ewigkeit der Tora.

Aufgrund dieses Prinzips bieten selbst Erzählungen und Ereignisse, die sich auf eine bestimmte historische Situation beziehen, die heute nicht mehr existiert, Anweisungen für jede folgende Generation. Wenn dies bei sämtlichen Erzählungen der Tora der Fall ist, wie viel mehr bei denen, die sich auf die Wunder des Auszugs aus Ägypten beziehen.

Das Gebot, sich an den Auszug aus Ägypten zu erinnern, ist eine tägliche Verpflichtung,2 zumal der Exodus für die tägliche Awoda des Menschen von Bedeutung ist – wie der Alte Rebbe im Tanja (Kap. 47) und Tora Or3 ausführlich erklärt. Folglich sind alle Einzelheiten, als die Israeliten Ägypten physisch verließen, so wie diese in der Tora erzählt werden, Leitlinien für die Verbindung des Exodus aus Ägypten mit uns im spirituellen Sinn.

Der physische Exodus begann mit den zehn Plagen, die den Stolz des Pharaos und den Stolz Ägyptens brachen. Die heutige Sidra befasst sich mit diesem Thema, indem sie von den ersten Plagen erzählt, beginnend mit denen des Blutes und der Frösche.

II. Am Anfang dieser Sidra wird uns von der schweren Unterdrückung und der Galut in Ägypten erzählt. Sie beginnt mit den Worten „Und Ich bin Awraham erschienen …“4 Das war die Antwort des Allmächtigen an Mosche, der am Ende von Paraschat Schemot die Frage gestellt hatte: „Warum hast Du diesem Volk Böses widerfahren lassen … und Dein Volk nicht gerettet?“5

Die Galut war so bitter, mit einer so gewaltigen Dunkelheit, dass selbst Mosche – die Verkörperung der höchsten Weisheit und des höchsten Intellekts im Bereich der Heiligkeit6 – es nicht begreifen konnte und fragte: „Warum hast Du diesem Volk Böses widerfahren lassen?“

Auch nachdem Mosche den Juden die Antwort G-ttes überbracht hatte – „Darum sprich zu den Kindern Israels: Ich bin der Ewige, und Ich werde euch aus der Last Ägyptens herausführen“, mit allen vier Ausdrücken der Erlösung7 – „hörten sie nicht auf Mosche, in ihrer Angst und wegen der harten Arbeit.“8

Zudem gab es zu dieser Zeit eine außergewöhnliche Manifestation des Tetragrammatons (Hawaja), wie es heißt: „Darum sprich zu den Kindern Israels: Ich bin Hawaja“, was eine überwältigende Manifestation darstellt; dennoch brach dies nicht die Galut: „Und sie hörten nicht auf Mosche …“9

Diese Ablehnung kann nicht dem Boten angelastet werden, der die Worte G-ttes überbrachte. Dieser Bote war kein anderer als Mosche, von dem es heißt: „Die Schechina spricht aus dem Mund von Mosche“10 – d. h., dass sogar der physische Körper von Mosche zu einem Kanal und Instrument geworden war, um die Worte G-ttes weiterzugeben, exakt wie sie sind.

[Es besteht ein grundlegender Unterschied zwischen Mosche und allen anderen Propheten.11 Die übrigen Propheten mussten sich ihrer physischen Natur entledigen, weil ihr Körper nicht als Instrument für die Prophetie dienen konnte; und selbst dann prophezeiten sie, indem sie Koh („so wie dieses”, d. h. etwas Ähnliches) sagten. Mosche jedoch blieb physisch unverändert, und er prophezeite mit dem Ausdruck Seh („dieses ist“),12 denn sein physischer Körper war zu einem Kanal und Instrument geworden, um das tatsächliche Wort G-ttes, wie es ist, zu übermitteln.]

Weiterhin gab es auch eine Anspielung auf die Verdienste der Patriarchen, als der Allmächtige sagte: „Und Ich bin [Awraham, Jizchak und Jaakow] erschienen“ – den Patriarchen. Ein Verweis auf das Verdienst der Patriarchen ist ein schützender Einfluss, wie wir in der Mischna13 lesen, dass sie [im Heiligtum] sagten: „Der ganze Osten ist erleuchtet, bis nach Hebron“ – „um den Verdienst derer zu erwähnen, die in Hebron begraben sind“14, was eine besondere spirituelle Unterstützung beim Dienst der Tempelopfer im Allgemeinen und des Tamid (tägliches Opfer) im Besonderen gewährt.

Außerdem: Dieser Bezug auf das Verdienst der Patriarchen wurde vom Allmächtigen selbst vorgenommen und deutet auf eine besonders große Unterstützung hin.

Es gab also eine Reihe günstiger Gegebenheiten: (a) eine Manifestation des Tetragrammatons und der vier Aussprüche der Erlösung, und (b) diese Offenbarung wurde durch Mosche überliefert; (c) ein Bezug auf die Verdienste der Patriarchen, und (d) dieser Bezug wurde durch den Allmächtigen selbst hergestellt. Dennoch hat all dies die Kinder Israels nicht beeinflusst, so dass sie die Galut nicht brachen und die Möglichkeit der Erlösung nicht in Betracht zogen.

Die Kinder Israels missverstanden diese Möglichkeit nicht nur aus einer visuellen (empirischen) Perspektive – d. h. der stärksten Form der Vergewisserung, sondern auch in Form des „Hörens“ – d. h. des rationalen Verstehens und Begreifens,15 wie es heißt „und sie hörten nicht …“

III. Dies geschieht am Anfang der Parascha. Im weiteren Verlauf wird uns jedoch von den Plagen berichtet, durch die die Galut trotz ihrer großen Strenge gebrochen wurde.

Dies ist eine Lektion für jedermanns tägliche Awoda eines spirituellen Auszug aus Ägypten:

Man muss die Härte des persönlichen Mizrajim (Ägypten) ignorieren. Dies kann ein „Ägypten“ im Bereich der Heiligkeit sein, d. h., eine Awoda, die auf Verstand und Vernunft basiert, eine Awoda, die notwendigerweise festen Grenzen unterliegt.16 Alternativ kann es ein „Ägypten“ im Bereich sein, der der Heiligkeit entgegengesetzt ist, d. h., wenn es überhaupt keine Awoda gibt, nicht einmal eine Awoda, die auf Verstand und Vernunft basiert. Wie auch immer, der Ansatz einer „Awoda der Plagen“ ermöglicht es ihm, die Macht Ägyptens zu brechen und eine Erlösung für seine Seele zu erreichen.

IV. Die erste Plage, die die ägyptische Galut brach, war die des Blutes: Das Wasser – des Nils – wurde in Blut verwandelt. Wasser ist eine Substanz, die kalt und feucht ist.17 Kälte symbolisiert im Allgemeinen das Gegenteil von Heiligkeit. Heiligkeit steht für Vitalität, so heißt es in Awot deR. Nathan:18 „Diese werden lebendig genannt“ – wobei zuerst der Heilige, gesegnet sei Er, aufgezählt wird, und dann alle, die mit dem Allmächtigen verbunden sind. Leben und Vitalität bringen Wärme mit sich. Kälte hingegen ist das Gegenteil von Wärme, das Gegenteil von der Vitalität der Heiligkeit.

Praktisch ausgedrückt: Das Allererste, was man durchbrechen muss, ist die Kälte. Alle Dinge, die der Heiligkeit entgegenstehen, haben ihre Wurzeln in einem Zustand der Kälte gegenüber der Heiligkeit. Die erste Plage bezog sich also auf das Wasser – also die Kälte.

V. Die Plage, die die Wasser befällt, trat auf bei „den Wassern, die im Fluss sind19, d. h. dem Nil.

Es gibt zwei Arten von Wasser, analog zu zwei Arten von Kälte: Es gibt (a) Kälte (Gleichgültigkeit) gegenüber weltlichen Dingen – die von der Heiligkeit herrührt; und (b) Kälte gegenüber Dingen der Heiligkeit – die die Wurzel aller Kelipot (Schalen; Böses) darstellt, wie oben erwähnt. Ähnlich verhält es sich mit dem Wasser. Es gibt (a) Wasser, das von oben kommt, wie es heißt: „Und es trinkt Wasser vom Regen des Himmels“20 – analog zur Kälte, die von der Heiligkeit herrührt; und (b) Wasser „unter der Erde“, analog zur Kälte der Kelipa.

Die Wasser des Nils waren von der zweiten Art; daher finden wir den Ausdruck „die Wasser des Nils steigen auf“,21 denn sie kommen nicht von oben, sondern von unten aus der Erde.

Diese Wasser des Nils – d. h. die Kälte gegenüber der Heiligkeit – stellen den Götzendienst Ägyptens dar, der alle Arten von Übel verursachte. Als folglich der Stolz Ägyptens zerschlagen werden sollte, waren die Wasser des Flusses – der Aspekt der negativen Kälte – das Erste, was gebrochen werden musste.

VI. Die erste Plage verwandelte diese Wasser in Blut. Blut deutet auf Vitalität hin, wie es heißt: „Denn das Blut ist die Lebenskraft.“22 So wurden „alle Wasser, die im Fluss waren, in Blut verwandelt“:23 Die Kälte wurde in Vitalität verwandelt, denn „Vom Wald selbst wird die Axt genommen, mit der man ihn fällt.“24

Das erklärt, warum es ursprünglich25 hieß, dass sich das Wasser des Flusses „auf dem trockenen Land“ in Blut verwandelte. Welchem Zweck dient der Zusatz „auf dem trockenen Land“? Doch da trockenes Land nicht die Qualität von Feuchtigkeit hat – die Dewekut (Verbundenheit) symbolisiert – gab es den besonderen Effekt, dass sich sogar diese Trockenheit in Lebenskraft verwandelte.

VII. Bei den vier Kategorien von Geschöpfen „domem“ (stillstehend, unbelebte Materie), „zomeach“ (pflanzlich, vegetativ), „chai“ (tierisch, belebte Wesen) und „medaber“ (sprachbegabt, Mensch) entspricht ihre Nähe zur Heiligkeit der Vitalität, die sie besitzen; denn, wie zuvor besprochen, bedeutet Heiligkeit Vitalität. So ist die unbelebte Materie am weitesten von der Heiligkeit entfernt, gefolgt von dem Pflanzlichen und dann den belebten Wesen. Ähnlich verhält es sich mit den vier Welten Azilut, Beria, Jezira und Asija: Folglich entspricht Asija, das Reich, in dem das Böse vorherrscht, der unbelebten Materie und so weiter in aufsteigender Reihenfolge (beginnend mit Asija).

Wasser und Blut stehen für Kälte und Wärme, die in der unbelebten Materie vorhanden sind. Auch die belebten Wesen haben die Eigenschaft der Kälte, insbesondere diejenigen, die aus Wasser geschaffen wurden. Im Zusammenhang mit den zehn Plagen trifft dies auf die Frösche zu – „Und der Fluss soll von Fröschen wimmeln“26 – genauso wie bei der Erschaffung der Fische in den sechs Schöpfungstagen.27 Frösche können also schwimmen, wie es in der Gemara und im Midrasch28 heißt: Wenn ein Skorpion einen Fluss überqueren will, wird er auf einen Frosch gesetzt, der ihn hinüber trägt.

[Auch ein Skorpion ist von Natur aus ein kaltes Wesen, er verkörpert sogar die Essenz der Kälte;29 dennoch ist er kein Bestandteil des Wassers, also auch nicht das genaue Gegenteil von Feuer, und er kann nicht schwimmen. Frösche hingegen sind Geschöpfe des Wassers30 – das genaue Gegenteil von Feuer.]

VIII. Jetzt verstehen wir, warum die Heilige Schrift von den Fröschen sagt, dass sie auch „in deine Öfen“ gehen würden.31 Welche Bedeutung hat dieses Detail?

Unsere Weisen stellen zwar fest, dass diese Passage uns etwas über die Selbstaufopferung der Frösche lehrt:32 Der Allmächtige befahl ihnen, durch das ganze Land Ägypten zu gehen, und so gingen sie sogar in die Öfen. Aber das lässt die Frage offen, warum wir nicht dasselbe bei den Mücken und wilden Tieren (in den nachfolgenden Plagen) vorfinden.

Im Zusammenhang mit dem oben Genannten ist die Bedeutung der Lektion offensichtlich. Dies war ein Akt von Mesirat Nefesch in höchstem Maße: Frösche, die aus dem Wasser kommen [„Und es wimmle das Wasser …“], gingen in brennende Öfen, d. h. ins Feuer – das extreme Gegenteil von ihnen selbst.

IX. Die Frösche kamen, um das ganze Reich des Pharao zu befallen.

Indem sie ihre Mission erfüllten, demonstrierten sie die erhabene oder heilige Kälte gegenüber physischen und materiellen Dingen. Deshalb gingen die Frösche in „deine Öfen und in deine Knettröge.“ Sie gingen dorthin, um die Hitze und die unheilige Überhöhung der Kelipa auszulöschen. Denn auch die Wärme findet sich in dem Bereich, der der Heiligkeit entgegensteht.

Es wurde bereits gesagt, dass Kelipa für sich genommen Kälte ist. Aber um die Möglichkeit einer freien Entscheidung zu ermöglichen, erfordert Kelipa etwas, das der Heiligkeit ähnelt – zumindest in dem Maße, in dem sich ein Affe und ein Mensch ähneln.33 Kelipa hat also auch einen Aspekt der Hitze: eine entflammte Auseinandersetzung mit weltlichen Dingen.

X. All dies lehrt uns das Folgende für unsere eigene Awoda:

Um das unreine „Ägypten“ zu verlassen und davon loszukommen, muss man Wärme und Vitalität in alles einbringen, was mit Heiligkeit zu tun hat, denn Kälte ist der Beginn aller Arten von Übel.

Das Gleiche gilt für das Verlassen des „Ägyptens“ der Heiligkeit, d. h. einer Awoda, die auf Vernunft und Verständnis beruht. Aber unser Hauptanliegen ist es natürlich, das „Ägypten“ der Unreinheit zu verlassen.

Man mag sich fragen: Warum all die Aufmerksamkeit wegen der mangelnden Begeisterung für die Heiligkeit? Denn was macht es schon, dass es keine Begeisterung für die Heiligkeit gibt, solange man sich von Verfehlungen fernhält?

In Wirklichkeit ist es unmöglich, „weder hier noch dort“ zu sein, folglich weder für die Heiligkeit noch für die Unreinheit begeistert zu sein. Ein Zustand der Kühle gegenüber der Heiligkeit wird letztlich, G-tt bewahre, zu einer Verwicklung in die Unreinheit Ägyptens führen.34

Der Jezer haRa versucht also mit allen Mitteln, einen Juden abzukühlen und ihn gleichgültig gegenüber der G-ttlichkeit zu machen. Selbst im Angesicht eines offensichtlichen Wunders wird der Jezer haRa argumentieren: „Warum bist du beeindruckt? Schließlich glaubst du doch, dass alles von G-tt kommt, dass G-tt allmächtig ist und dass im Vergleich zu G-tt alle Welten wie ein Nichts sind! Es ist also sicherlich nichts Besonderes, wenn G-tt die Kombination der drei Buchstaben Chet-Mem-Zaddik (Chomez – Essig) in eine neue Kombination von Schin-Mem-Nun (Schemen – Öl) umwandelt, und ‚Er, der dem Öl befohlen hat, zu brennen, wird auch dem Essig befehlen, zu brennen!‘35 Warum dann all diese Aufregung bis hin zur Verzückung?“

Das Ziel des Jezer haRa ist es, die Gefühle der G-ttlichen Hingabe abzukühlen und eine Kälte, eine Gleichgültigkeit gegenüber der Heiligkeit zu erzeugen. Dies ist die Wurzel der Unreinheit Ägyptens.

Um sich von „Ägypten“ zu befreien, muss man sich daran erinnern, dass es zuerst um „Blut“ geht – die glühende Auseinandersetzung mit der Heiligkeit.

So wie man in sich den Eifer für die Heiligkeit („Blut“) erzeugen muss, soll man auch eine Gelassenheit gegenüber weltlichen Angelegenheiten („Frösche“) bewirken. Dies sind die beiden Aspekte der Abkehr vom Bösen – „Frösche“ – und des Tuns des Guten – „Blut“. Durch diese beiden Herangehensweisen und ihre erweiterten Bedeutungen wird man aus Ägypten befreit.

XI. Die allgemeine Reihenfolge bei der Awoda ist, sich zuerst vom Bösen abzuwenden und dann das Gute zu tun.36 In diesem Zusammenhang gibt es ein bekanntes Gleichnis: Wenn man ein Haus für einen Menschen bauen will, muss man zuerst allen Schmutz und Schutt entfernen. Erst dann kann man schöne Gefäße hineinbringen und eine königliche Behausung einrichten.

Das ist die reguläre Reihenfolge in unserem Wachstums- und Entwicklungsstadium, „von unten nach Oben.“ In der Himmlischen Ordnung, „von Oben nach unten“, gibt es jedoch eine umgekehrte Reihenfolge: Zuerst gibt es das Gute und dann die Abkehr vom Bösen; es gibt Offenbarungen, die bewirken, dass man sich vom Bösen abwendet. Da die Plagen von Oben kamen, gab es zuerst Blut (Gutes tun) und erst dann Frösche (sich vom Bösen abwenden).

XII. Die Reihenfolge – zuerst Blut und dann Frösche – war in der Tat eine Himmlische Ordnung, „von Oben nach unten.“ Da jedoch alle Erzählungen der Tora Anweisungen für die Awoda des Menschen über alle Generationen hinweg enthalten, werden wir hier gelehrt, dass auch unsere eigene Abfolge mit „Tue Gutes“ beginnen muss.

So pflegte der Rebbe Maharasch zu sagen: „Die Leute sagen, wenn man nicht von unten aus gehen kann, muss man von oben aus gehen. Ich sage, dass man von Anfang an von oben aus gehen sollte!“

Weiterhin sollte der Befehl lauten, immer höher zu streben, um ein unermessliches Licht zu offenbaren, das von sich aus die Dunkelheit verdrängt.

XIII. Analog zu dem oben genannten Prinzip ist die Unterscheidung zwischen Galja deTora (dem offenbarten – exoterischen – Teil der Tora) und Pnimijut haTora (dem inneren – esoterischen – Teil der Tora).

Galja deTora folgt einer Reihenfolge „von unten nach oben“, vom Einfachen zum Komplexen. In Pnimijut haTora gibt es eine umgekehrte Reihenfolge, beginnend mit Or (Licht). Vor allem in der heutigen Zeit ist Pnimijut haTora offenbart worden und wird jedem gelehrt, ohne die Bedingungen und Vorbereitungen zu verlangen, die früher Voraussetzung für das Studium von Pnimijut haTora waren.37

Heute wird Pnimijut haTora mit jedem gelernt, wobei die Betonung auf der vollständigen Verbreitung liegt, gemäß dem bekannten Gleichnis des Alten Rebben über das Juwel in der Krone des Königs.38

Dies ist in der Tat der Weg, um aus Ägypten befreit zu werden, der Weg der Enthüllung und Verbreitung von Pnimijut haTora, indem wir mit der Begeisterung für die Heiligkeit beginnen – mit Blut (Emotion), das von sich aus die Zurückweisung des Bösen bewirkt.

Wenn die drei unreinen Kelipot vollständig zurückgewiesen und aus dem Reich des Menschen verdrängt werden, wird Kelipat Noga von selbst seine Verfeinerung erfahren.39

Auf diese Weise wird die persönliche Erlösung in der einzelnen Seele und dann die allgemeine Erlösung herbeigeführt, sodass bald in unseren Tagen folgender Vers Gültigkeit bekommen wird: „Ich werde ihm wundersame Dinge zeigen, wie in den Tagen, als du aus dem Land Ägypten auszogst.“40

(Adaptiert aus einer Sicha gehalten am Schabbat Paraschat Wa-era 5718)