Die Erklärung dieses Themas ist gemäß der Aussage des Sohar1 und Tikkunim2 an mehreren Stellen: „Bina ist die hohe Stufe der Umkehr“, „und die Mutter kauert über den Küken“3 etc. pp. Das heißt, man hat über die Größe G‑ttes tiefschürfend nachzusinnen und durch den Geist seines Verständnisses intellektuelle Ehrfurcht und Liebe auf rationaler Grundlage4 zu zeugen. [Diese Liebe] ist die im Vers Beschriebene: „Den Ew‑gen, deinen G‑tt zu lieben […]“5, denn „Er ist dein Leben … …“6 Er wird sich nicht bloß mit der natürlichen, verborgenen Liebe begnügen etc. pp. Gleiches gilt bezüglich der Ehrfurcht und Angst [vor G‑tt] oder Scham etc. pp., wie bekannt ist7. Dies nennt man „die Mutter kauert über den Küken etc. pp.“8
Die Liebe zu G‑tt besteht vornehmlich im Haften von Hauch an Hauch, wie geschrieben steht: „Er küsse mich Seines Mundes Küsse … …“9, wie bekannt ist10. Diesbezüglich wurde gesagt: „und mit all deiner Seele“11, was bedeutet, dass alle Teile der Seele – Intellekt und emotionelle Attribute, sowie deren Gewänder Gedanke, Wort und Tat – Ihm, gesegnet sei Er, anzuhangen haben. Das heißt, die Attribute des Menschen haben den Attributen des Gesegneten anzuhangen, „so wie Er barmherzig ist etc. pp.“12 Ebenso haftet der Intellekt des Menschen dem Intellekt und der Weisheit des Gesegneten an – dies bezieht sich auf das konzentrierte Torastudium, denn „die Tora geht aus Weisheit hervor“13. Ebenso haftet der Gedanke des Menschen dem Gedanken des Gesegneten an, und das Wort des Menschen haftet dem „Wort G‑ttes, das das Toragesetz ist“14, an, wie geschrieben steht: „Und Ich legte Meine Worte dir in deinen Mund“15, „Meine Worte, die ich in deinen Mund legte“16. Die Tat sei die Tat der Milde, um den Geist der Gebeugten zu beleben, wie geschrieben steht: „Denn in sechs Tagen schuf der Ew‑ge … …“17, wie andernorts erklärt wird18.
Dies ist das Haften von Hauch an Hauch, mit vollkommener Haftung und Einheit aufgrund der Liebe etc. pp. Da die Verletzung des Bundes durch vergeudeten Samenerguss, und – überflussig zu erwähnen – Inzest und andere Geschlechtsbeziehungen, die durch die Tora oder die Rabbiner untersagt sind (denn „die Worte der Rabbiner sind schwerwiegender etc. pp.“19), einen Makel im Gehirn verursachen, besteht die Wiedergutmachung des Menschen in der Beschäftigung mit der Tora, die aus der Weisheit hervorgeht.
Demgemäß steht in Tanna DeVej Elijahu geschrieben: „Der Mensch begeht eine Sünde und ist vor dem Allmächtigen des Todes schuldig; was soll er tun und leben? Pflegte er eine Seite zu lernen, lerne er zwei; pflegte er ein Kapitel zu lernen, lerne er zwei etc. pp.“20 Dies entspricht dem Beispiel eines Seils, das durchtrennt wurde und von neuem verknotet wird – die Stelle des Knotens ist doppelt und viermal so dick. Ebenso verhält es sich mit dem „Seil Seines Erbes“21 etc. pp. So heißt es im Vers: „Durch Güte und Wahrheit wird die Schuld gesühnt … …“22, und „es gibt keine Wahrheit außer der Tora etc. pp.“23 Und „die Schuld des Hauses Elis24 wird durch Opfermahl und Speiseopfer nicht gesühnt, aber durch Torastudium und Wohltaten wird sie schon gesühnt“, wie im Talmud[traktat] Rosch HaSchana, Ende 1. Kapitel, steht25.
Sohar I, 79b; III 216a.
Siehe Tikkunej Sohar 158b.
Deut. 22:6.
Wörtlich: „mit Wohlverständnis und Wissen“.
Deut. 30:20.
Siehe oben, Likkutej Amarim, Kap. 43; weiter, Iggeret HaKodesch, Brief 4.
Siehe oben, Likkutej Amarim, Kap. 41.
Die Mutter – Bina – hat geboren und kauert über ihren Nachkommen – der Liebe zu G‑tt und Ehrfurcht vor Ihm.
Hl. 1:2.
Siehe oben, Likkutej Amarim, Kap. 45, 49.
„Du sollst den Ew‑gen, deinen G‑tt, lieben … mit all deiner Seele …“ Deut. 6:5.
„… so sei auch er barmherzig.“ Siehe Schabbat 133b; Jerusalemer Talmud, Pea 1:1.
Sohar II, 85a.
Schabbat 138b.
Jes. 51:16.
Jes. 59:21.
Ex. 20:11.
Siehe weiter, Iggeret HaKodesch, Brief 17; siehe auch ebd., Brief 10; siehe R. Schneor Salman von Ljadi, Tora Or, Beschalach 63b.
„… als die Worte der Tora.“ Siehe Ejruvin 22b.
In den uns vorliegenden Ausgaben nicht vorhanden; siehe aber Wajikra Rabba, Kap. 25.
Deut. 32:9.
Spr. 16:6.
Siehe Berachot 5b, u.a.; Jerusalemer Talmud, Rosch HaSchana 3:8.
Siehe 1 Sam. 3:14, ebd. 2:22; Joma 9a.
Rosch HaSchana 18a. In seinen Anmerkungen zum Tanja (Hearot WeTikkunim) schreibt R. Menachem M. Schneerson, dass der Verweis auf „Ende Kap. 1“ etwas problematisch erscheint, weil die zitierte Aussage 4 Blätter vor dem Ende des Kapitels erscheint.
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