„Diese Generation ist die letzte Generation des Exils (Galut) und die erste Generation der Erlösung (Geula)“. Diese phenomenale Aussage wurde von dem Lubawitscher Rebbe, Rabbiner Menachem Mendel Schneerson, mehrfach gemacht. Er war nicht der einzige, der diese Ära als die „Zeit des Messias“ (Talmud) erkannte. Der eminente Rabbiner Elchanan Wasserman, der Leiter eines Seminars in der Zeit vor dem zweiten Weltkrieg war und tragischerweise von den Nazis umgebracht wurde, erklärte in seinem Buch Ikwita Dimschicha (Die Fußstapfen des Messias), dass die Leiden des Zweiten Weltkriegs die Geburtswehen des Messias darstellten.
Im Talmud Traktat Sota wird vorausgesagt, dass direkt vor der Erlösung aufgewühlte Zeiten herrschen werden. Maimonides weist darauf hin, dass, obwohl die Propheten viele Vorhersagen bezüglich des Kommens des Messias gemacht haben, die genauen Umstände seines Kommens unklar sind. Trotzdem steht im Talmud Traktat Sanhedrin, dass die Welt 6000 Jahre bestehen wird, woraufhin eine neue Ordnung eingeleitet werden wird. Wenn wir jedes Jahrzehnt als einen Tag ansehen, dann ist es jetzt Freitagnachmittag, und es ist Zeit, den heiligen Schabbat willkommen zu heißen, dem das siebte Jahrzehnt entspricht.
Erstaunlicherweise ist das jüdische Volk nach 1900 Jahren im Exil en masse in sein Heimatland zurückgekehrt. Von der Zerstörung des Tempels im Jahre 70 der heutigen Zeitrechnung bis zum Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts hat die Bevölkerung des Landes Israel nicht Dreihunderttausend überschritten. Während dieser ganzen Zeit war das Land Israel ein Land der Sümpfe und Wüste, was zu Malaria-Ausbrüchen führte. Dies steht im starken Gegensatz zu Tempelzeiten, wo das Land mit Millionen Menschen besiedelt war und wo Milch und Honig flossen. Heutzutage ist dei Wüste in saftige Weiden verwandelt worden, und die Bevölkerung ist wieder in die Millionen angewachsen. Es ist offensichtlich, dass dieses Land auf die Rückkehr seines Volkes gewartet hat. Keine andere Nation hat es erfolgreich dazu gebracht, dieses Land mit bedeutsamen Bevölkerungszahlen zu besiedeln, und kein anderes Volk konnte seine Erde kultivieren.
Wider alle Erwartungen hat Israel in den Kriegen 1948, 1967 und 1973 wundersame Siege gegenüber mächtigen Feinden, die Israels Existenz von allen Seiten bedrohten, errungen. Heutzutage stellen Terrorismus und Antisemitismus eine deutliche Gefahr für unser Volk dar. Wenn man über das lange Exil und die darauffolgende Rückkehr zum Land Israel nachdenkt, dann stellt man trotzdem fest, dass die jüdische Geschichte alle Gesetze natürlicher Geschichte übertrifft, und dass wir uns in einem Prozess befinden, der im Kommen des Messias kulminieren wird. Mit teleskopischer Voraussicht erklärte der Rebbe, dass, während der Atchalta Di-geula (Anfang der Erlösung) offensichtlich ein Zukunftsphänomen darstellt, sich der „G-ttliche Erlösungsprozess“ auf die empirische Realität schon ausgewirkt hat.
Die Welt bewegt sich langsam aber sicher in diese Richtung. Die Inschrift des Gebäudes der Vereinten Nationen in New York ist ein berühmtes Zitat von Isaias 2:4: „Sie werden ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Speere zu Hacken umwandeln. Eine Nation wird nicht ihr Schwert gegen die andere erheben, und sie werden keinen Krieg mehr kennen.“ Heutzutage weisen unilaterale Vereinbarungen zur Atomwaffenbeschränkung in diese Richtung. Weltorganisationen arbeiten hart daraufhin, dass niemand an unnötigen Krankheiten oder an Hunger stirbt, was wiederum eine leichte globale Bewegung in die richtige Richtung bezeugt. Gleichermaßen ist die Technologie heutzutage so weit fortgeschritten, dass es möglich ist, in Sekundenschnelle die ganze Weltgemeinde zu erreichen.
Maschiach wird kein Problem haben, in Jerusalem zu sitzen und die ganze Welt Tora zu lehren, wie es heisst: „Aus Zion wird die Tora hervorkommen und das Wort G-ttes aus Jerusalem“ (Isaia 2:3). Im Kommen des Messias wird alles einschließlich des wieder erbauten Tempels und des Einsammelns der Exile kulminieren.
Die Wieder-Vergeistigung der Welt wird der letzte Schritt in dieser Vorwärtsbewegung sein. Heutzutage ist die Welt in den Geburtswehen einer Revolution. Niemals zuvor waren Kabbala, Chassidut und Mystizismus so populär. Die Menschen sehnen sich nach dem Wissen um G-tt. Maschiach antwortete auf die Frage des Baal Schem Tow, dass er kommen werde, wenn die Lehren des Baal Schem Tow weitverbreitet sind, und dies nimmt heute neue Dimensionen an. Heute kann man sich, egal wo man sich auf dieser Welt befindet, sofort mit Tora-Lehrern verbinden, und das sowohl durch audio- wie auch visuelle Medien. Die größte Herausforderung heutzutage ist es, sich nicht durch äußere Eindrücke ablenken zu lassen, sondern in dem erfrischenden und belebenden Wasser der inneren Dimension der Tora (Pnimiyut HaTora) unterzutauchen. Lasst uns alle zusammen tanzen, um Maschiach zu begrüßen, möge er bald in unseren Tagen kommen, Amen.
ב"ה
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