Als der Heilige Tempel noch stand, war die Feier simchat beit ha-scho’ewa mit einem großen öffentlichen Fest und viel Jauchzen verbunden. Heute ist der Tempel zerstört, weil wir gesündigt haben, und wir haben weder einen Altar noch Opfer, weder Wein- noch Wasseropfer. Dennoch jauchzen wir an Sukkot! Wir opfern zwar nicht, aber zu den Mizwot an diesem Fest gehört auch der Befehl der Tora: Und ihr sollt an eurem Fest jauchzen.

Darum ist es in vielen Gemeinden üblich, an den Abenden von Sukkot Festversammlungen in Synagogen und battei midrasch abzuhalten und sich bei Musik, Gesang und Lobpreisungen zu amüsieren und an Simchat beit ha-scho’ewa zu denken.

Es ist auch Brauch, die fünfzehn „Lieder des Aufstiegs“ zu sprechen. Das sind Psalmen, die mit den Worten Schir ha-Maalot beginnen (Tehillim 120-134) und den fünfzehn Stufen des Beit Hamikdasch entsprechen, die den Hof der Männer vom Hof der Frauen trennten. Beim Simchat beit ha-scho’ewa im Beit Hamikdasch standen die Levijim auf diesen Stufen und sangen und spielten ihre Instrumente.