Als der Bait Hamikdasch noch stand, wurde jedes Brandopfer und Friedensopfer von einem Mehlopfer begleitet. Außerdem goss man eine bestimmte Menge Wein auf den Altar. An den sieben Tagen von Sukkot goss man zusätzlich zum täglichen Opfer am Morgen Wasser auf den Altar.

Die Tora erwähnt das Wasseropfer nicht ausdrücklich, aber unsere Weisen akzeptierten es als halacha l’Mosche mi-Sinai, als Halacha, die Mosche am Sinai mit der Tora empfing. Insofern hat es den Rang eines Toragebotes.

Alle Mizwot an Sukkot befolgen wir fröhlich, denn wir müssen an diesem Fest jauchzen, und die Tora spricht im Zusammenhang mit Sukkot öfter von Freude als bei jedem anderen Fest. Sie spricht nicht von Freude bei Pessach und nur einmal bei Schawuot. Wenn sie Sukkot erwähnt, ist dagegen drei Mal von Freude die Rede:

Und ihr sollt jauchzen vor Haschem, eurem G-tt (Wajikra 23:40), Und ihr sollt jauchzen auf eurem Fest (Dwarim 15:14), Und ihr sollt überaus fröhlich sein (15:15).

Am größten ist die Freude beim nisuch ha-majim, dem Ausgießen des Wassers auf dem Altar beim morgendlichen Opfer. Diese drei Lugin „Schöpfungswasser“ (es wurde nicht von Menschen behandelt oder verändert) waren Schwerpunkt der Arbeit der Kohanim, Levijim und Israeliten, der Ältesten, der Frommen und der Wohltätigen.

Viele Männer, Frauen und Kinder nahmen an der Feier teil, die fünfzehneinhalb Stunden ohne Unterbrechung dauerte, nämlich vom täglichen Nachmittagsopfer bis zum folgenden Morgen. Die Feier wurde an jedem Tag des Festes abgehalten mit Ausnahme des Schabbats und des ersten Festtages, denn an diesen beiden Tagen wurde das Trankopfer nicht von Musik und Gesang begleitet.