Ihr sollt sieben Tage in Sukkot wohnen, jeder, der in Israel lebt, soll in Sukkot wohnen, damit eure Nachkommen wissen, dass ich die Kinder Israel in Sukkot wohnen ließ, als ich sie aus Ägypten führte (Leviticus 23:42,43).

Man sagt, sechs Monate vor dem Auszug aus Ägypten seien die Juden von ihrer Knechtschaft befreit worden. Sie lebten sicher und im Wohlstand in ihren Häusern, weil die Ägypter um ihre Gunst warben und ihnen gaben, was sie brauchten. Selbst der böse Pharao und seine Diener wollten die Juden überreden, Ägypten nicht zu verlassen, und versprachen ihnen alle Güter des Landes, wenn sie blieben.

Dennoch kam der Tag der Erlösung,

und die Kinder Israel zogen von Ramses nach Sukkot, sechshunderttausend Männer zu Fuß und dazu Kinder. Und viele gingen mit ihnen mit Schafen und Ochsen (Schemos 12:37,38).

Es waren 600.000 Männer zwischen zwanzig und sechzig Jahren. Hinzu kamen 600.000 Kinder und alte Männer. Das sind bereits 1,2 Millionen Menschen.

Wenn wir etwa die gleiche Zahl von Frauen und die „vielen“ hinzurechnen, verließen ungefähr 3 Millionen Menschen ihr Heim, ihren Besitz und ihre Stadt und folgten G-tt in die Wüste, wo es weder Häuser noch Schatten, weder Wasser noch Nahrung gab, sondern nur eine schreckliche Wildnis mit Schlangen und Skorpionen!

Sie fragten G-tt nicht: Wohin bringst du uns? Wo finden wir Schutz vor der Hitze und Kälte? Wo finden wir Nahrung?

Und die Kinder Israel zogen von Ramses nach Sukkot.

Die Entfernung zwischen Ramses und Sukkot beträgt etwa 120 Kilometer. Diese Strecke kann man in drei Tagesreisen zurücklegen, aber Frauen, Alte, Kinder und Leute mit schwerem Gepäck brauchen sicherlich mindestens doppelt so lang. Dennoch kamen die Juden am selben Tag an:

Und ich trug euch auf Adlerflügeln (Schmot 19:4).

Daraus lernen wir, dass ein Mensch, der G-tt gehorcht und ihm vertraut, von ihm nicht verlassen wird und Seine Wunder erfahren darf.

Als die Juden in Sukkot ankamen, lagerten sie dort bis zum nächsten Tag. Unsere Weisen lehren, dass G-tt Sukkot für sie machte. Manche behaupten, G-tt habe ihnen richtige Hütten gegeben, andere sagen, die Sukkot hätten aus sieben Wolken der Herrlichkeit bestanden, welche die Menschen eingehüllt und geschützt hätten.

Eine Wolke habe sich unter ihren Füßen befunden wie ein Teppich, eine über ihrem Kopf wie ein Dach, vier hätten sie an jeder Seite eingehüllt, und die siebte Wolke sei vor ihnen hergezogen, um ihnen den Weg zu zeigen. Ganz Israel wohnte in eine Sukka - einer Sukka aus Wolken der Herrlichkeit.

Unsere Weisen sagen: „Beide Auffassungen entsprechen den Worten des lebendigen G-ttes.“ Zuerst machte er Hütten für sie, dann - als Lohn dafür, dass sie ihre Häuser in Ägypten aufgegeben und zeitweilig in Sukkot gelebt hatten, ohne zu jammern - hüllte er sie in Wolken der Herrlichkeit ein.